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News: Verschobene Ringe

Die Ringe des Uranus sind zum ersten Mal nahezu exakt von der Seite aus fotografiert worden. In dieser Position zur Erde steht der Uranus nur alle 42 Jahre einmal. Die aus Staub- und Eispartikeln bestehenden Ringe erscheinen dabei wie ein Strich vor dem Planeten.
Uranus
Astronomen um Imke de Pater von der University of California in Berkeley machten die Aufnahmen schon im Mai mit einer Infrarotkamera am Keck-II-Teleskop auf Hawaii. Nun veröffentlichen sie die Bilder in der Onlineausgabe des Wissenschaftsmagazins Science.

De Pater und ihre Kollegen stellten fest, dass die Uranusringe ihre Position im Ringsystem seit dem letzten Raumsondenbesuch auffällig verändert haben oder sogar ganz neu entstanden sind. Im Jahr 1986 hatte die Raumsonde Voyager 2 das erst 1977 entdeckte Ringsystem erstmals aufgenommen. Damals zeigte der Südpol des Uranus zur Sonne, so dass alle Ringe hell erleuchtet waren.

Nun bemerkten die Forscher, dass alle Ringe näher an die Oberfläche des Gasplaneten herangerückt sind. "Das ist keine Überraschung", sagt de Pater. Denn auf die Ringe wirkten immense Kräfte. Möglicherweise ziehe die Gravitation des Uranus die Staubteilchen an. An einigen Stellen befindet sich heute Staub, die 1986 noch leer waren. Auch scheinen sich die Ringe geteilt zu haben. Während manche jetzt näher am Mutterkörper liegen sind andere um einige tausend Kilometer nach außen gerückt. Das betrifft vor allem den Ring „Zeta“. Der Strahlungsdruck der Sonne oder das Magnetfeld des Planeten könnten die Ursachen dafür sein. Die bisher bevorzugte Vorstellung der Wissenschaftler, die Ringe im Planetensystem seien relativ unveränderlich, hat durch diese Entdeckung jedenfalls einen Dämpfer erhalten.

SF

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