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Ökologie: Verspätete Pilzsaison durch Klimawandel?

Die Pilzsaison in Norwegen hat seit 1940 im Schnitt um 13 Tage verspätet eingesetzt, fanden Botaniker der Universität Oslo bei einer Analyse von über 34 000 Pilzen in Herbarien und Sammlungen heraus. Die Ursache sind wahrscheinlich höhere Temperaturen in Herbst und Winter. Die größte Veränderung trat seit 1980 auf und korreliert mit Temperaturtrends, die mit dem Klimawandel in Verbindung gebracht werden.

Großpilze wachsen unterirdisch und entwickeln ihre oberirdischen Fruchtkörper nur während eines sehr kurzen Zeitraumes. Bei vielen Pilzen kann man diesen Vorgang künstlich auslösen, indem man die Temperatur um mindestens fünf Grad absenkt, deswegen gehen die Wissenschaftler um Nils Stenseth davon aus, dass Temperaturtrends einen starken Einfluss auf die Bildung der Fruchtkörper haben.

Nicht bei allen Pilzen lässt sich die verzögerte Bildung der Fruchtkörper beobachten. Betroffen sind vor allem Arten, die im frühen Herbst Saison haben. Diese verspäten sich teilweise um mehr als einen Monat, während die Wissenschaftler bei Spätherbst-Arten keine oder nur geringe Veränderungen fanden. Aus ihren Ergebnissen schließen die Forscher, dass der weitere Temperaturanstieg im Zuge des Klimawandels drastische Auswirkungen auf norwegische Pilze und die mit ihnen verbundenen Ökosysteme haben wird. (lfi)

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