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Koprolithen: Versteinerte Fäkalien zeugen von früher Besiedlung Amerikas

Im US-Bundesstaat Oregon sind Archäologen auf uralte menschliche Exkremente gestoßen, mit denen sie die frühe Besiedlung des amerikanischen Kontinents rekonstruieren. Wie Dennis Jenkins von der Universität von Oregon in Eugene und seine Mitarbeiter mit Hilfe der Radiokarbondatierung herausfanden, haben die so genannten Koprolithen (kopros, griech.: Kot; lithos, griech.: Stein) ein Alter von rund 14 300 Jahren. Sie sind somit rund 1200 Jahre älter als die Clovis-Kultur, von der gemeinhin angenommen wird, sie sei die älteste Amerikas.

Besonders aufschlussreich erwiesen sich die Untersuchungen des Erbguts, das sich aus den trockenen und bröckeligen Überresten gewinnen ließ. So fand Eske Willerslev von der Universität Kopenhagen in den Haufen auch DNA-Spuren von Tieren – von denen die Wissenschaftler allerdings nicht wissen, ob sie auf dem Speiseplan standen oder womöglich nur ihr Geschäft an gleicher Stelle verrichtet hatten.

Und noch etwas ergab dieser Vergleich: Die Vorfahren jener frühen Bewohner Oregons stammten ganz sicher aus Sibirien oder Ostasien. Das bestätigt die bisherigen Szenarien, wonach die ersten Einwanderer über die seinerzeit trocken liegende Beringstraße nach Nordamerika kamen. (gp)

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