News: Vesikel- und Porenbewegungen erstmals auf Video
Olivier Sandre und seine Kollegen vom Curie Institut in Paris kreierten künstliche Vesikel in einem Millimeter breiten Spalt zwischen zwei Objektträgern. Sobald die neuentstandenen Vesikel mit der Glasoberfläche in Berührung kamen, klebten sie daran fest und flachten ab. Durch die Deformierung wurde die Vesikelmembran gedehnt, kleine Löcher entstanden und wurden größer. Durch diese Öffnungen konnte nun Flüssigkeit aus dem Inneren entweichen, woraufhin sich der Druck auf die Vesikel verringerte und die Poren, unmittelbar nachdem sie sich geöffnet hatten, wieder zuschnappten.
Um diesen schnellen Öffnungs- und Schließprozeß besser beobachten zu können, badeten die Forscher ihre künstlichen Vesikel in einer sirupartigen Lösung aus Glyzerin. "Wenn Sie schnelle Bewegungen, die in einem kurzen Zeitraum ablaufen, direkt beobachten wollen, dann dicken Sie einfach das Medium an, um die Sichtbarkeit zu verbessern", erklärt Sandre. Und in der Tat ist es mit dieser Methode dem Team gelungen, die Bewegungen der Poren auf Video festzuhalten und anhand des Filmmaterials eine Reihe von mathematischen Gleichungen zu erstellen, welche die Porendynamik vorhersagen (Proceedings of the National Academy of Science vom 14. September 1999, Abstract).
"Die künstlichen Poren sind sehr nützlich, obwohl sie ein wenig größer als die natürlichen sind," sagt Philip Pincus von der University of California in Santa Barbara. Andere Forschungsgruppen machen nun Versuche mit verschiedenen Molekülen, wie zum Beispiel der DNA und beobachten, ob der molekulare Austausch sichtbar gemacht werden kann.
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