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Artenschutz: Vietnam verbietet Handel mit Wildtieren

Künftig sind in Vietnam der Import bedrohter Arten wie Pangoline und Zibetkatzen und der Handel mit Wildtieren untersagt. Sowohl auf Märkten als auch im Internet.
Vietnam will den Handel mit Zibetkatzen beenden.

Vietnam will den Wildtierhandel beenden: Künftig ist der Import bedrohter Arten wie Pangoline, auch bekannt als Schuppentiere, und Zibetkatzen genauso verboten wie der Handel auf Wildtiermärkten. Regierungschef Nguyen Xuan Phuc habe ein entsprechendes Dekret erlassen, teilten Tierschutzorganisationen in dem südostasiatischen Land mit. »Dies ist das erste Mal, dass die Regierung Dutzende von Ministerien und Behörden mobilisiert hat, um das Problem des Wildtierhandels aktiv anzugehen«, schreibt die Umwelt-NGO WildAid.

Der Handel habe verheerende Auswirkungen gehabt und bereite seit Jahren Sorgen, »so zuletzt, als die Covid-19-Pandemie erneut Hinweise auf die Übertragung von Infektionskrankheiten zwischen Wildtieren und Menschen geliefert hat«, sagte WildAid-Experte Hoang Thi Minh Hong.

Ab sofort sind in Vietnam somit die Einfuhr von Wildtieren und Wildtierprodukten sowie die Jagd, der Transport, der Verzehr und der Verkauf verboten. Sowohl auf Märkten als auch im Internet. Zahlreiche Umweltorganisationen forderten seit Jahren entsprechende Maßnahmen.

15 Prozent der Vietnamesen hätten in den vergangenen zwölf Monaten selbst Wildtiere gekauft oder würden jemanden kennen, der Wildtierprodukte auf einem Markt erstanden habe, schrieb WildAid unter Berufung auf Umfragen. Mit Thailand liege das Land am Mekong damit an der Spitze in der Region. Hauptsächlich wurde mit Schildkröten, Zibetkatzen, lebenden Vögeln und Pangolinen gehandelt.

Im Februar 2020 hatte bereits China die Handelsbeschränkungen mit Wildtieren drastisch verschärft. Konkret verbietet das verabschiedete Gesetz, an Land lebende Wildtiere zu essen. Einschließlich jener, die in zahlreichen Tierfarmen gezüchtet werden. Auch die Jagd, der Transport und der Handel zum Zwecke des Verzehrs sind fortan unbeschränkt verboten. Naturschützer sind vorsichtig zuversichtlich, dass dies Arten schützen wird. (dpa/asw)

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