Direkt zum Inhalt

News: Vitamin D senkt das Risiko für Multiple Sklerose

Frauen, die mittels Multivitamin-Präparaten zusätzliches Vitamin D aufnehmen, haben womöglich ein geringeres Risiko, an Multipler Sklerose (MS) zu erkranken. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse zweier Langzeit-Studien mit insgesamt fast 190 000 Frauen, von denen 173 Beteiligte im Laufe der Zeit MS entwickelten.

Kassandra Munger von der Harvard School of Public Health in Boston und ihre Kollegen teilten die Probandinnen aufgrund ihrer Vitamin-D-Aufnahme in Gruppen ein. Dabei zeigte sich, dass Frauen mit der höchsten Aufnahmemenge durch Zusatzpräparate ein um 40 Prozent vermindertes Risiko einer MS-Erkrankung aufwiesen als Teilnehmerinnen, die keine zusätzlichen Vitamine schluckten. Allerdings, so mahnen die Forscher, ließe sich der Effekt der anderen enthaltenen Vitamine nicht eindeutig von den Auswirkungen der verstärkten Vitamin-D-Versorgung trennen.

Andere Studien hatten bereits auf einen Zusammenhang von Vitamin D und Multipler Sklerose hingewiesen, deren Häufigkeit mit der Entfernung vom Äquator und damit verminderter Sonneneinstrahlung – entscheidend für die Vitamin-D-Bildung – zunimmt. An Mäusen mit einer MS-ähnlichen Krankheit hatten Vitamin-D-Gaben den Verlauf der Krankheit gemildert oder den Ausbruch ganz verhindert. Bei MS-Kranken wurde in Phasen vor Krankheitsschüben ein besonders geringer Vitamin-D-Spiegel festgestellt, während die Zeit vor Erholungsphasen durch hohe Vitamin-D-Gehalten gekennzeichnet ist.

Eine Überdosierung von Vitamin D über Lebensmittel ist kaum möglich, da zu wenig darin enthalten ist. Eine dauerhaft erhöhte Zufuhr durch Ergänzungspräparate wird bei einer Dosierung von über 500 Mikrogramm pro Tag bedenklich: Dann kann sich der Calciumspiegel erhöhen und Übelkeit bis hin zu Erbrechen, Appetitlosigkeit und starkem Durst auftreten. Außerdem können sich Calcium-Ablagerungen in der Niere und den Gefäßen bilden.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

  • Quellen
Neurology 62: 60–65 (2004)

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.