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Teenager: Vorbeugen gegen Stress

Jugendliche sind besonders anfällig für sozialen Stress. Mit einer kleinen Lehrstunde aus der Persönlichkeitspsychologie lässt er sich aber in den Griff bekommen.
Jugendliche

Zu keiner anderen Zeit im Leben sind wir so sehr auf Popularität und Freundschaften fixiert wie in unserer Jugend. Im Zusammenspiel mit verschiedenen anderen Faktoren macht das Teenager besonders anfällig für Stress und psychische Erkrankungen. Helfen kann es, wenn sie sich bewusst vor Augen führen, dass ihr Charakter noch formbar ist, wie Forscher um David Yeager von der University of Texas in Austin nun berichten: Dann sind Jugendliche belastenden Situationen nämlich besser gewachsen.

Yeager und sein Team baten 60 Teenager zwischen 14 und 17 Jahren, eine kurze Rede darüber zu halten, was jemanden beliebt macht, und anschließend ein paar Kopfrechenaufgaben zu lösen. Einem Teil der Probanden erklärten sie zuvor: Eure Persönlichkeit – und vor allem jene Merkmale, die für das soziale Miteinander wichtig sind – kann sich im Lauf des Lebens noch verändern. Jugendliche, die diese Lektion vorher verinnerlichen sollten, gingen anschließend nicht nur eigenen Aussagen zufolge gelassener an den Kurzvortrag und die Matheaufgaben heran, sie produzierten auch niedrigere Mengen des Stresshormons Cortisol, wie Analysen von Speichelproben ergaben.

Im Rahmen einer anderen Untersuchung ließen Yeager und Kollegen 205 Neuntklässler ein Schuljahr lang Tagebuch über Stresssituationen und Bewältigungsstrategien führen. Einen Teil der Teilnehmer klärten sie ebenfalls über die Wandelbarkeit des menschlichen Charakters auf. Außerdem gaben die Probanden ebenfalls regelmäßig Speichelproben ab. Auch hier zeigte sich: Die zuvor gebrieften Teenager kamen leichter mit sozialer Belastung zurecht und erzielten am Ende des Jahres sogar einen besseren Notendurchschnitt.

Auf lange Sicht, so hofft Yeager, lassen sich auf diesem Weg vielleicht Stress und depressive Verstimmungen bei Teenagern vorbeugen. Im nächsten Schritt wollen die Forscher testen, ob solche psychologischen Interventionen auch als fester Bestandteil von Einführungstagen oder -wochen in weiterführenden Schulen taugen.

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