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News: Voyager-Daten fordern neue Sonnensystem-Modelle

Daten der Nasa-Sonde Voyager 1 zwingen Wissenschaftler, die gängigen Theorien über die »anomale Kosmische Strahlung« zu überdenken. Sie soll entstehen, wenn der Sonnenwind am Rand des Planetensystems auf das interstellare Medium prallt und eine Zone mit höherer Teilchen- und Magnetfeld-Dichte erzeugt, den Terminationsschock.

Die Voyager-1-Sonde, das am weitesten von der Erde entfernte Raumfahrzeug, verließ im vergangenen Jahr endgültig unser Sonnensystem. Beim Durchqueren der Grenze zum interstellaren All lieferte sie unerwartete Messdaten: Während das Magnetfeld sich am Terminationsschock wie erwartet verstärkte, beobachteten die Instrumente nur ein sehr geringfügiges Abbremsen des Sonnenwinds und keine Anzeichen für das Entstehen von Kosmische Strahlung.

Dies liege offenbar an der nicht kugelsymmetrischen Form des durch des Sonnensystems, meint David McCormas vom Southwest Research Institute (SwRI). Das mit hoher Geschwindigkeit durch die Milchstraße eilende Planetensystem ähnele räumlich eher einem Ei, durch dessen vorderes, abgeflachtes Ende die Flugroute von Voyager 1 führte. Anomale kosmische Strahlung entstehe aber wohl nur an den Flanken des Eies. Nur dort würde die Orientierung des Magnetfelds erlauben, dass anomale Kosmische Strahlung erzeugt wird.

Ob dieses Modell die Wirklichkeit besser abbildet, hoffen die Forscher mit der Schwestersonde Voyager 2 zu untersuchen, die in den kommenden zwei bis drei Jahren ebenfalls die Grenze unseres Sonnensystems erreichen dürfte und den Terminationschock mit anderem Austrittswinkel passiert. >> spektrumdirekt/AH

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