Direkt zum Inhalt

News: Vulkanausbrüche könnten El-Niño-Ereignisse auslösen

Nach einem heftigen Vulkanausbruch steigt die Wahrscheinlichkeit für ein El-Niño-Ereignis im kommenden Winter auf das Doppelte an, berichten Brad Adams von der University of Virginia in Charlottesville und seine Kollegen. Die Wissenschaftler bestätigen damit eine seit langem gehegte Vermutung, die jedoch aufgrund mangelnder Daten bisher nicht sicher belegt werden konnte. Adams und seine Mitarbeiter hatten Datenreihen ausgewertet, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen und unter anderem aus Eisbohrkernen auf vergangene Vulkanausbrüche schließen ließen.

Wie allerdings die Eruptionen mit dem Klimaphänomen zusammenhängen, ist nicht klar. Es wäre zu erwarten, dass die durch den Ausbruch in die Atmosphäre eingetragenen Aerosole die Sonneneinstrahlung abschwächen und daher zu einer Abkühlung der Meeresoberflächentemperaturen im Pazifik führen. Genau das Gegenteil ist aber bei einem El Niño der Fall: Die Wassertemperaturen erhöhen sich.

Durch die Erwärmung des Oberflächenwassers im westlichen tropischen Pazifik kehren sich die Luftdruck- und damit auch Niederschlagsverhältnisse rund um den Globus um: Sonst trockene Regionen erfahren heftige Regenfälle und schwere Überschwemmungen, während feuchtere Gegenden plötzlich unter extremer Dürre leiden. Die Schäden für Landwirtschaft und Fischerei gehen ins Unermessliche.
  • Quellen
Nature 426: 274–278 (2003)

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.