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Geophysik: Vulkanische Aktivität in den Campi Flegrei

Solfatarenkrater in den Campi Flegrei
Golf von Neapel | Eine Envisat-Aufnahme des Golfs von Neapel vom 31. Juli 2006.
Mit Hilfe von Satellitenmessungen konnten Wissenschaftler erneute vulkanische Aktivität in den Phlegräischen Feldern – oder Campi Flegrei – bei Neapel nachweisen. Den Daten zufolge hat sich das Gebiet der Caldera im letzten Jahr um 2,8 Zentimeter gehoben. Die stärkste Deformation ermittelten die Wissenschaftler nun im Stadtzentrum von Pozzuoli nahe des Zentrums der Caldera.

Höhenveränderungen | Radardaten zeigen die Aufwölbung des Untergrunds in den Campi Flegrei. Die größte Veränderung ermittelten die Forscher im Zentrum von Pozzuoli (A). Die Hebung erstreckt sich westlich in das Gebiet um den Monte Nuovo (B).
Die Forscher nutzten Aufnahmen des Umweltsatelliten Envisat, um mit differentieller SAR Interferometrie (DInSAR) die Höhenunterschiede seit Januar 2005 zu verfolgen. Bei dieser Technik wird im Laufe der Zeit immer wieder an möglichst übereinstimmenden Punkten mittels Radar gemessen und daraus ein Höhenbild erstellt. Durch ausgeklügelte Rechenverfahren lassen sich so selbst Veränderungen von nur einem Zentimeter innerhalb eines Jahres erfassen. Solche geringfügigen Aufwölbungen können Anzeichen eines bevorstehenden Vulkanausbruchs sein.

Die Campi Flegrei erlebten die letzte Eruption 1538, doch hatten sich in den letzten Jahren häufiger Hinweise gezeigt, dass die unterirdische Magmakammer noch immer aktiv ist und sich schnelle Aufwölbungsphasen mit längerfristigen Senkungsperioden abwechseln. Die letzte Hebung hatten Forscher von März bis August 2000 beobachtet.

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