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Klimawandel: Wärmerer Globus stärkt Hochdruckgebiete

Der menschengemachte Klimawandel verstärkt voraussichtlich die stabilen subtropischen Hochdruckgebiete, was zu veränderten Niederschlagsmustern auf der Nordhalbkugel führen könnte. Das entnehmen Klimaforscher um Wenhong Li von der Duke University in Durham einem Satz von Klimasimulationen verschiedener Treibhausgastrends für das nächste Jahrhundert. Demnach könnten die Zentralregionen mit dem höchsten Luftdruck ihre Fläche bis Ende des Jahrhunderts nahezu verdoppeln. Ursache ist vermutlich der steigende Temperaturunterschied zwischen Kontinent und Ozean, der antizyklonale Zirkulation über dem Ozean begünstigt. Nach Ansicht der Forscher wird das zu drastischen Veränderungen der Niederschlagsmuster über weiten Teilen der Kontinente führen.

Im Sommer bilden sich auf der Nordhalbkugel über Atlantik und Pazifik zwei große stabile Hochdruckbereiche, die Niederschläge, Wirbelstürme und den Monsunzyklus weiter Landstriche beeinflussen. Sie steuern auch die Zugbahnen von Stürmen und die Lage von Wüstengebieten. Über die letzten Jahre haben sich diese Antizyklone merklich nach Westen verlagert, und das Hochdruckgebiet über dem Atlantik ist deutlich stärker geworden, was die Einflüsse beider auf die westlich gelegenen Kontinente verstärkt. Um zu prüfen, ob diese Veränderung auf natürliche Variationen zurückgeht oder mit dem Klimawandel zusammenhängt, nutzten die US-Forscher Wetterdaten der letzten 40 Jahre und gängige Klimasimulationen; damit untersuchten sie die Auswirkungen steigender Kohlendioxidkonzentrationen auf die Hochdruckgebiete über den Ozeanen.

Die Ergebnisse deuten tatsächlich darauf hin, dass steigende Treibhausgaskonzentrationen die Antizyklone verstärken. Die Forscher simulierten die Atmosphärenbedingungen für drei Treibhausgasszenarien, eines mit präindustrieller Treibhausgaskonzentration, eines, das den Anstieg des 20. Jahrhunderts berücksichtigt, und ein Szenario kontinuierlich steigender Emissionen bis zum Jahr 2100. Dabei zeigte sich, dass in den beiden Szenarien steigender Treibhausgase die Hochdruckgebiete ihre Form änderten und sich auf bis zur doppelten Größe ausdehnten.

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