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Sierra National Forest : Waldbrand in Kalifornien breitet sich rasant aus

Starke Winde, Trockenheit und Hitze verschärfen die Lage in den kalifornischen Waldbrandgebieten. Mehr als 8100 Quadratkilometer Land sind dort in diesem Jahr abgebrannt.
Waldbrände in Kalifornien, August 2020

Im US-Bundesstaat Kalifornien breitet sich ein gefährlicher Wald- und Buschbrand mit dramatischer Geschwindigkeit aus. Bis Dienstagmorgen (Ortszeit) hatte der Brand des so genannten Creek Fire der Feuerwehr zufolge bereits eine Fläche von rund 550 Quadratkilometern erfasst – etwa doppelt so viel wie noch am Wochenende. Zum Vergleich: Das entspricht mehr als der doppelten Fläche der Stadt Frankfurt. Das Feuer war am Freitag ausgebrochen.

Der Brand südöstlich von San Francisco im Sierra National Forest habe bereits 45 Häuser zerstört und bedrohe inzwischen 5300 Gebäude, hieß es von der Feuerwehr des Bezirks Fresno. Knapp 1100 Feuerwehrleute, neun Helikopter sowie zahlreiche Löschflugzeuge waren im Einsatz. Bislang sei der Brand zu null Prozent unter Kontrolle, erklärte die Feuerwehr. Die Nationalgarde flog am frühen Dienstagmorgen mit Militärhubschraubern 35 Menschen aus, die sich wegen des herannahenden Feuers nicht mehr in Sicherheit bringen konnten. Bereits am Wochenende waren mehr als 200 Urlauber mit Hubschraubern von einem Campingplatz in dem Wald in Sicherheit gebracht worden, weil die Zufahrtsstraße nicht mehr befahrbar war.

Teilen Kaliforniens ist zudem bereits aus Sicherheitsgründen der Strom abgestellt worden. Kaliforniens größter Energieversorger PG&E startete am Montagabend (Ortszeit) mit einem vorsorglichen Abschalten von Stromleitungen in besonders gefährdeten Gebieten, etwa im nördlichen Sacramento Valley. Rund 172 000 Haushalte, die PG&E mit Strom versorgt, seien betroffen, teilte das Unternehmen mit. Damit solle das Risiko von Flächenbränden durch die unter Spannung stehenden Stromleitungen verringert werden, hieß es.

Das Wetter erhöht die Brandgefahr weiter

Bis zum Mittwoch werden in der Region starke Winde erwartet, die bei den aktuell sehr trockenen und heißen Bedingungen die Brandgefahr weiter erhöhen. Strommasten könnten umstürzen, Äste könnten Leitungen abreißen und Funken auslösen. Beschädigte Stromleitungen hatten in der Vergangenheit wiederholt Brände verursacht. Der Versorger PG&E rief die Menschen dazu auf, möglichst wenig Strom zu verbrauchen. Das extreme Wetter erhöhe grundsätzlich die Nachfrage im landesweiten Stromnetz, hieß es. Bei großer Hitze laufen die Klimaanlagen in Kalifornien auf Hochtouren, was zu Stromengpässen führen kann.

Wegen der Waldbrandgefahr sind in dem Westküstenstaat auch zahlreiche Nationalforste für Besucher gesperrt. Betroffen sind beliebte Touristenziele wie der für seine Mammutbäume bekannte Sequoia National Forest und der Raum um den Mount Whitney.

In den vergangenen Wochen hatten Blitze hunderte Brände in dem Westküstenstaat ausgelöst. Bei starker Hitze loderten am Wochenende auch in Südkalifornien neue Feuer auf. In diesem Jahr seien in Kalifornien schon mehr als 8100 Quadratkilometer Land abgebrannt, teilte die Brandschutzbehörde am Montag mit. Dies entspricht etwa der halben Fläche Schleswig-Holsteins. Die Zerstörung übersteigt jetzt schon die gesamte Brandfläche des Jahres 2018, als in Kalifornien ebenfalls viele Waldbrände wüteten. Derzeit seien rund 14 000 Feuerwehrleute bei verschiedenen Bränden im Einsatz, hieß es. (dpa/dam)

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