Plagen: Wandernde Wüstenheuschrecken meiden reflektierende Wasserflächen
Die als biblische Ernteschädlinge gefürchteten afrikanischen Wüstenheuschrecken (Schistocerca gregaria) erkennen anscheinend polarisierte Lichtreflexionen von großen Wasserflächen und versuchen dann anschließend, diese nicht in niedrigen Höhen überfliegen zu müssen.
Das ist die Erkenntnis von Natur- und experimentellen Beobachtungen eines Wissenschaftlerteams um Nadav Shashar von der Hebräischen Universität in Eilat. Die Forscher wurden auf dieses Phänomen aufmerksam, als während der letzten intensiven Flugphase der Insekten im November 2004 ein großer Heuschreckenschwarm aus der Sinai-Wüste kommend den Golf von Akaba erreichte. An der Küste vermieden es die Tiere, auf das Wasser hinauszufliegen und wendeten sich stattdessen um neunzig Grad gewendet nach Norden, bis sie die Spitze des Golfs erreichten. Erst als sie dort angekommen waren, wechselte der Großteil des Schwarms wieder in Richtung Osten zum Jordan.
Es war bereits bekannt, dass Heuschrecken empfindlich für linear polarisiertes Licht sind. Ihr Facettenauge im rückwärtigen Bereich weist spezialisierte Gruppen von Einzelaugen (Omatidien) auf, die einzig das Muster polarisierten Himmelslichts erfassen und auswerten sollen, um die Tiere auf diese Weise bei Wanderungen navigieren zu lassen. Um nun auch die tatsächliche Empfänglichkeit der Insekten für Reflexionen zu testen, fingen die Entomologen einige Wüstenheuschrecken ein, banden sie mit langen Schnüren fest und ließen sie in unmittelbarer Nähe von auf dem Boden liegenden Spiegeln wieder frei, während einer der Forscher die eingeschlagene Flugrichtung mittels Kompass überwachte.
In den weitaus meisten Fällen vermieden es die Tiere komplett, den Spiegel zu überfliegen. Nur wenn der Abflugort nördlich der Testfläche lag, wurde diese von einigen wenigen Exemplaren überquert, was die Forscher allerdings auf die vorherrschenden Winde zurückführen, die vorwiegend aus Süden kamen. Die Tiere mussten also zwischen dem Vermeiden des Spiegels und dem Fliegen gegen den Wind – was sie bevorzugt tun – wählen. Und auch in einem zweiten Versuch, als die Heuschrecken zwischen einer polarisierend reflektierenden Oberfläche und einer, die kein polarisiertes Licht zurückwirft, wählen mussten, flogen sie wesentlich öfter über letztere. Sie sind also anscheinend auch in der Lage, polarisiertes Licht in ihrem ventralen Gesichtsfeld zu erkennen.
Durch diese spezielle Lichtempfindlichkeit erkennen die Insekten folglich Gefahrenquellen, wie sie große Wasserflächen darstellen. Schistocerca gregaria kann allerdings dennoch ebenso Meere überqueren, sofern sie von starken Winden angetrieben werden und in Höhen von mehreren hundert Metern reisen. Auf diese Weise gelangten die Insekten bereits nach Italien oder auf die Kanarischen Inseln.
Das ist die Erkenntnis von Natur- und experimentellen Beobachtungen eines Wissenschaftlerteams um Nadav Shashar von der Hebräischen Universität in Eilat. Die Forscher wurden auf dieses Phänomen aufmerksam, als während der letzten intensiven Flugphase der Insekten im November 2004 ein großer Heuschreckenschwarm aus der Sinai-Wüste kommend den Golf von Akaba erreichte. An der Küste vermieden es die Tiere, auf das Wasser hinauszufliegen und wendeten sich stattdessen um neunzig Grad gewendet nach Norden, bis sie die Spitze des Golfs erreichten. Erst als sie dort angekommen waren, wechselte der Großteil des Schwarms wieder in Richtung Osten zum Jordan.
Es war bereits bekannt, dass Heuschrecken empfindlich für linear polarisiertes Licht sind. Ihr Facettenauge im rückwärtigen Bereich weist spezialisierte Gruppen von Einzelaugen (Omatidien) auf, die einzig das Muster polarisierten Himmelslichts erfassen und auswerten sollen, um die Tiere auf diese Weise bei Wanderungen navigieren zu lassen. Um nun auch die tatsächliche Empfänglichkeit der Insekten für Reflexionen zu testen, fingen die Entomologen einige Wüstenheuschrecken ein, banden sie mit langen Schnüren fest und ließen sie in unmittelbarer Nähe von auf dem Boden liegenden Spiegeln wieder frei, während einer der Forscher die eingeschlagene Flugrichtung mittels Kompass überwachte.
In den weitaus meisten Fällen vermieden es die Tiere komplett, den Spiegel zu überfliegen. Nur wenn der Abflugort nördlich der Testfläche lag, wurde diese von einigen wenigen Exemplaren überquert, was die Forscher allerdings auf die vorherrschenden Winde zurückführen, die vorwiegend aus Süden kamen. Die Tiere mussten also zwischen dem Vermeiden des Spiegels und dem Fliegen gegen den Wind – was sie bevorzugt tun – wählen. Und auch in einem zweiten Versuch, als die Heuschrecken zwischen einer polarisierend reflektierenden Oberfläche und einer, die kein polarisiertes Licht zurückwirft, wählen mussten, flogen sie wesentlich öfter über letztere. Sie sind also anscheinend auch in der Lage, polarisiertes Licht in ihrem ventralen Gesichtsfeld zu erkennen.
Durch diese spezielle Lichtempfindlichkeit erkennen die Insekten folglich Gefahrenquellen, wie sie große Wasserflächen darstellen. Schistocerca gregaria kann allerdings dennoch ebenso Meere überqueren, sofern sie von starken Winden angetrieben werden und in Höhen von mehreren hundert Metern reisen. Auf diese Weise gelangten die Insekten bereits nach Italien oder auf die Kanarischen Inseln.
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