Botanik: Wanderschuhe sind effiziente Samentransporter
Wanderer verbreiten Pflanzensamen womöglich wirkungsvoller als der Wind, da sie diese mit ihren Schuhen über Kilometer mitschleppen. Dies stellten Forscher in Südengland anhand von Experimenten und Simulationen fest.
Matthias Wichmann vom Centre for Ecology and Hydrology in Wallingford und seine Kollegen hatten zunächst Freiwillige in Wanderschuhen oder Gummistiefeln einem hoch standardisierten Tragekapazitätstest unterworfen: Zunächst mussten die Teilnehmer in einer Schale mit genau definiertem Bodenmaterial ihre Sohlenprofile füllen, dann in eine Kiste wechseln, in der 100 Samen von Wildkohl (Brassica oleracea ssp. oleracea) und Schwarzem Senf (Brassica nigra) gleichmäßig verteilt waren und auch hier mehrmals auftreten. Anhand der übrig gebliebenen Samen ermittelten die Forscher eine pick-up-Quote, schickten ihre Probanden auf dem Institutsgelände auf Wanderschaft und ermittelten nach vorher festgelegten Distanzen die Zahl der noch vorhandenen Körner.
Um die Bedeutung der Windverbreitung abzuschätzen, maßen sie die Windverhältnisse an einem beliebten Küstenwanderpfad in Südengland, an dem sowohl Wildkohl als auch Schwarzer Senf vorkommen. In beiden Fällen lag die aus den Daten berechnete maximale Flugdistanz bei wenigen 100 Metern, während die Forscher in den Profilsohlen auch nach 10 Kilometern noch Samen fanden. Entlang von beliebten Wanderwegen könnte das Ausbreitungsvehikel Mensch also bei Weitem bedeutender sein als Tiere oder der Wind, folgern die Forscher. Allerdings müsste man die Ergebnisse noch mit Arten überprüfen, die speziell an die Windverbreitung angepasst sind. (af)
Matthias Wichmann vom Centre for Ecology and Hydrology in Wallingford und seine Kollegen hatten zunächst Freiwillige in Wanderschuhen oder Gummistiefeln einem hoch standardisierten Tragekapazitätstest unterworfen: Zunächst mussten die Teilnehmer in einer Schale mit genau definiertem Bodenmaterial ihre Sohlenprofile füllen, dann in eine Kiste wechseln, in der 100 Samen von Wildkohl (Brassica oleracea ssp. oleracea) und Schwarzem Senf (Brassica nigra) gleichmäßig verteilt waren und auch hier mehrmals auftreten. Anhand der übrig gebliebenen Samen ermittelten die Forscher eine pick-up-Quote, schickten ihre Probanden auf dem Institutsgelände auf Wanderschaft und ermittelten nach vorher festgelegten Distanzen die Zahl der noch vorhandenen Körner.
Um die Bedeutung der Windverbreitung abzuschätzen, maßen sie die Windverhältnisse an einem beliebten Küstenwanderpfad in Südengland, an dem sowohl Wildkohl als auch Schwarzer Senf vorkommen. In beiden Fällen lag die aus den Daten berechnete maximale Flugdistanz bei wenigen 100 Metern, während die Forscher in den Profilsohlen auch nach 10 Kilometern noch Samen fanden. Entlang von beliebten Wanderwegen könnte das Ausbreitungsvehikel Mensch also bei Weitem bedeutender sein als Tiere oder der Wind, folgern die Forscher. Allerdings müsste man die Ergebnisse noch mit Arten überprüfen, die speziell an die Windverbreitung angepasst sind. (af)
Schreiben Sie uns!
Beitrag schreiben