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Meereskunde: Warmwasserstrom heizt Arktis ein

Im Jahr 2004 kam es zu einem starken Zufluss warmen Wassers aus dem Nordatlantik in die Gewässer der Arktis. Sollte sich dieser Trend zukünftig fortsetzen, würde dies die gegenwärtige Erwärmung des Nordpolarmeers weiter verstärken.

Nach Ansicht von Igor Polyakov von der Universität von Alaska in Fairbanks und seiner Kollegen wurden diese Warmwasserblasen durch überdurchschnittlich kräftige Westwinde aus dem Nordatlantik in die Norwegische See gedrückt. Von dort flossen sie dann in die Meeresbereiche der Arktis, wo sie sich gegenwärtig von den Rändern des Beckens ins Zentrum bewegen. Besondere Beachtung der Wissenschaftler fand dabei der abrupte Anstieg der Wassertemperaturen, die im Februar 2004 innerhalb eines Tages um 0,4 Grad Celsius stiegen.

Dieser wärmere Zustand setzte sich dann die nächsten Monate fort, bis es im August zu einem weiteren kurzfristigen Anstieg um 0,4 Grad Celsius kam. Die ursächlichen Winde sind die Folge großräumiger Luftdruckänderungen über dem Atlantik, in deren Folge stärkere Westwinde warmes Wasser vor sich hertreiben und in das Nordpolarmeer drücken. Die Wissenschaftler hüten sich allerdings noch davor, diese Änderungen bereits als weitere Folge des Treibhauseffekts zu betrachten, auch langfristige Klimazyklen könnten dafür in Frage kommen.

Als Folge des Temperaturanstiegs im Bereich der Arktis kommt es jedoch zu einem weiteren Abschmelzen von Meereis, das ohnehin zunehmend dünner und kleiner an Flächenausdehnung wird.

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