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Fröhliche Verdoppelung: Warum Eichen so alt werden

Bäume können uralt werden - doch wie machen sie das? Den Schlüssel zum langen Leben fanden Forscher im Erbgut der Eiche.
Eine Eiche auf einer landwirtschaftlich genutzten Wiese.

Bäume können nicht weglaufen, sich kratzen oder freche Eichhörnchen aus den Ästen schütteln – doch obwohl sie wehrlos erscheinen, leben sie oft jahrhundertelang. Ihre große Lebensspanne verdanken sie zusätzlichen Genen für Krankheitsresistenz aus einer Serie von Genverdoppelungen, berichtet eine Arbeitsgruppe um Christophe Plomion von der Université de Bordeaux in »Nature Plants«. Das Team sequenzierte das Erbgut der Stieleiche (Quercus robur), die über 1000 Jahre alt werden kann. Dabei entdeckte es, dass fast 40 Prozent des Eichengenoms aus DNA-Sequenzen besteht, die anscheinend aus relativ neuen Verdoppelungen hervorgingen – davon besonders betroffen sind demnach Genfamilien, die den Baum gegen Krankheiten widerstandsfähiger machen.

Diese verdoppelten Gesundheitsgene, darunter solche, die an der Wahrnehmung von Bakterien und Pilzen beteiligt sind, seien insgesamt für Bäume typisch und unterschieden sie von krautigen und strauchigen Gewächsen, schließt Plomions Team. Dazu verglich es die Gendaten der Eiche mit jenen anderer Pflanzen; der Zusammenhang zwischen Resistenzgenen und Genverdoppelungen tritt dabei exklusiv bei Bäumen auf. Dabei gab es nicht den einen Baum-Urahn, dessen verdoppelte Gene seinen Nachkommen langes Leben bescheren, vielmehr ist anscheinend der Trend zur Verdoppelung bei Bäumen sehr häufig. Allerdings unterscheiden sich die Anteile der verdoppelten Gene von Linie zu Linie: Eukalyptus hat mit 34 Prozent einen ähnlich hohen Anteil Genverdoppelungen wie die Eiche, andere Baumfamilien bleiben dagegen unter 25 Prozent.

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