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Atemwegserkrankungen: Warum Erkältung Asthma verschlimmert

Gewöhnliche Erkältungserreger stellen für Asthmatiker eine besondere Gefahr dar. In 85 Prozent der Fälle, in denen sich die Atemnot verschlimmert, steckt eine Infektion mit Rhinoviren dahinter. Ein Team von britischen und italienischen Forschern hat jetzt den Grund gefunden: Lungenzellen von Asthmatikern sind den Viren wehrlos ausgeliefert.

Dazu infizierten Peter Wark von der Universität von Southampton und seine Kollegen von der Universität Palermo Lungenzellkulturen von gesunden Menschen und Asthma-Kranken mit normalen Erkältungsviren.

Zunächst beobachteten sie, dass sich die Viren in den Zellen von Asthmatikern weitaus besser vermehren können als bei Gesunden. Zudem versagen die Asthma-Zellen bei der Produktion des Proteins Interferon-Beta, das bei der Immunreaktion eine wichtige Rolle spielt. Es erhöht die Zahl von Zelloberflächenmarkern, die dem Immunsystem anzeigen können, dass die Zelle von einem Virus befallen wurde oder dass sie bösartig ist. Außerdem können sich die Lungenzellen von Asthmatikern nicht selbst zerstören.

Der Zelltod infizierter Zellen wird üblicherweise ebenfalls durch Interferon-Beta ausgelöst. Die unterschiedlichen Defekte könnten demnach zusammenhängen, glauben die Forscher.

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