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Aufmerksamkeit: Warum fremde Telefonate stören

Handy

Wer kennt sie nicht: Privattelefonate fremder Menschen, bei denen man nicht weghören kann, selbst wenn sie einem noch so sehr auf die Nerven gehen. In Situationen, denen man sich nicht entziehen kann, sind Handygespräche besonders strapaziös – zum Beispiel im Zug oder an der Bushaltestelle. Das ungewollte Mithören schadet besonders der Konzentration, wie Wissenschaftler um Veronica Galván von der University of San Diego berichten.

Die Forscher baten die Studienteilnehmer, Wörter mit vertauschten Buchstaben richtig zu schreiben – und machten sie dabei glauben, das Experiment untersuche ihr Textverständnis. Wie zufällig begann im selben Raum jemand mobil zu telefonieren oder sich mit einem anderen Mitarbeiter zu unterhalten. Die ahnungslosen Probanden mussten Gespräche über einen Möbelkauf, die Planung für eine Geburtstagsparty oder über eine Verabredung im Einkaufszentrum über sich ergehen lassen.

Die Versuchspersonen schenkten den Telefonaten zumeist deutlich mehr Aufmerksamkeit als der Unterhaltung. Sie hatten sich mehr Inhalte gemerkt und bewerteten sie auch als störender. Sowohl Gesprächsthema als auch Lautstärke empfanden sie als lästiger, obwohl beides bei den gestellten Unterhaltungen identisch war.

Mobiltelefonate seien allgegenwärtig und lenkten Mitmenschen auf der Arbeit oder in anderen Situationen des täglichen Lebens ab, so die Studienleiterin Veronica Galván. Der Zuhörer hat dabei die Tendenz, fehlende Information mental zu ergänzen. Bei einem einseitigen Telefonat werden daher automatisch die Antworten des nicht hörbaren Gegenübers dazugedichtet. "Nicht zu wissen, in welche Richtung das Handygeplauder verläuft und was als nächstes gesagt wird, macht das Zuhören so anstrengend."

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