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Sozialwissenschaften: Warum Japaner alle gleich aussehen

Dass Asiaten einzelne Europäer nur schwer auseinanderhalten können und umgekehrt, hat vor allem sozialpsychologische Ursachen und ist nicht die Folge von Gewöhnung. Dies entdeckten Wissenschaftlern um Kurt Hugenberg von der Universität in Miami.

Sie wiesen in einem Experiment nach, dass wir unsere Mitmenschen unbewusst in Schubladen stecken. Zählen die Gesichter zur eigenen Gruppe, sind sie auch leichter zu unterscheiden. Dieses Klassendenken ist in der menschlichen Psyche fest verankert, die Probleme zwischen Europäern und Asiaten gelten als Beispiel. Bislang waren die Schwierigkeiten bei der Unterschiedung von Gesichtern stets mit fehlender Gewöhnung begründet worden.

Für ihre Studie hatten die Forscher ihren Studenten 99 Passfotos junger Erwachsener gleicher Hautfarbe gezeigt und deren vermeintlichen Studienort angegeben. Demnach sollten etwa die Hälfte der abgebildeten Kommilitonen an der eigenen Hochschule studieren, die andere Hälfte dagegen an einer konkurrierenden Universität.

In Wahrheit war aber keiner der jungen Erwachsenen an einer der beiden Hochschulen eingeschrieben. Trotzdem erkannten die Studienteilnehmer die Gesichter der vermeintlichen Kommilitonen besser wieder als jene aus der Vergleichsgruppe. (may)

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