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Neue Studie: Was gegen Übergewichtsgene hilft

Es hängt auch vom Lebensstil ab, ob Menschen schlank bleiben. Aber welche Arten von Bewegung sind am effektivsten?
Übergewichtiger Mann

Wenn es um die Ursachen von Fettleibigkeit geht, diskutieren Wissenschaftler seit Langem zwei Hauptursachen: einen ungesunden Lebensstil und ungünstige Gene. Wie groß der Einfluss des Erbguts ist, ist bis heute umstritten: Zwar sind mittlerweile viele Genvarianten bekannt, die Übergewicht begünstigen. Aber Schätzungen darüber, wie groß ihr Einfluss auf den Body-Mass-Index (BMI) ist, reichen von 24 bis 81 Prozent.

So oder so: Eine entsprechende genetische Veranlagung muss nicht zwangsläufig mit zu vielen Kilos einhergehen. Schon länger legen Studien nahe, dass gesunde Ernährung und regelmäßiger Sport dem Einfluss des Erbguts einen Riegel vorschieben können. Ein Team um Wang-Yu Lin von der National Taiwan University hat nun im Fachmagazin »PLoS Genetics« untersucht, welche Sportarten besonders effektiv sind.

Jogging und Yoga

Demnach sind drei oder mehr Jogging-Einheiten pro Woche am besten geeignet, um schlank zu bleiben, sie wirkten sich in der Studie auf gleich mehrere Fettleibigkeitsindikatoren positiv aus. Das Gleiche gilt offenbar auch für Yoga, sofern die Sessions lang genug sind. Auch Klettern, Bergwandern, Walking sowie sportliche Standardtänze wie Walzer oder Foxtrott scheinen einen messbaren Einfluss zu haben. Allerdings gaben die Daten dies lediglich für den BMI her, nicht für andere Messgrößen wie den Hüftumfang.

Keinen statistisch signifikanten Effekt fand das Team hingegen beim Fahrradfahren oder Schwimmen. Ersteres könnte in den meisten Fällen nicht anstrengend genug sein, mutmaßen die Forscher. Die Bewegung im kalten Schwimmbecken kurbele hingegen das Hungergefühl überdurchschnittlich stark an. Sicherlich eignen sich beide Sportarten trotzdem dafür, Kalorien zu verbrennen. Aber entweder sind sie im Durchschnitt weniger effektiv – oder ihr Effekt trat in der Erhebung der Forscher nicht richtig zu Tage.

Für die Studie hat das Team die Daten von 18 424 Taiwanesen ausgewertet, die ihr Erbgut in einer staatlich finanzierten Biodatenbank erfassen ließen. Aus den Gendaten errechneten die Forscher jeweils das Risiko für fünf Übergewichtsfaktoren, darunter BMI, Hüftumfang und Körperfettanteil. Diese Werte verglichen sie mit Selbstauskünften zum Lebensstil der Probanden – und konnten auf diese Weise abschätzen, welche Sportarten besonders effektiv sind.

Die Datenbasis war zwar groß, aber nicht immer groß genug: Für Tennis, Tischtennis, Basketball, Badminton und Gewichtstraining könne man keine belastbare Aussage treffen, schreiben die Wissenschaftler in ihrer Veröffentlichung.

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