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News: Was ist passiert im Staate Dänemark?

Anfang unseres Jahrhunderts ereignete sich in Sibirien eine gewaltige Explosion, die auf den Einschlag eines großen Meteoriten zurückgeführt wird. Etwas ähnliches könnte Anfang Dezember über Grönland stattgefunden haben. Doch woher der beobachtete Lichtblitz wirklich stammte, wird wohl erst im nächsten Sommer geklärt werden, wenn der grönländische Winter sich zurückzieht. Bei den Diskussionen und Spekulationen geht es aber schon jetzt heiß her.
Am 9. Dezember 1997 wurde der dunkle grönländische Morgen für einige Sekunden taghell erleuchtet. Davon zeugen nicht nur die Aussagen der Besatzungen von drei Trawlern, sondern auch die Aufnahmen einer Videokamera, die einen Parkplatz in Nuuk, der Hauptstadt von Grönland, überwachte. Auf ihnen ist ein helles Licht, das von einer sich bewegenden Quelle stammt, zu sehen. Wissenschaftler des Niels Bohr Institute und des Tycho Brahe Planetarium vermuten, daß es sich dabei um einen Meteor von enormen Ausmaßen gehandelt hat. Seine Aufschlagstelle ließ sich anhand des Videobandes grob bestimmen, sie liegt etwa 50 Kilometer nordöstlich des Narsarsuaq Airports im grönländischen Eis.

Doch die Erscheinung ist nicht unumstritten. So haben zwar seismische Stationen in Norwegen zur betreffenden Zeit Erschütterungen registriert, und in Deutschland und Finnland wurden ebenfalls Signale aufgezeichnet, doch die Stationen auf Grönland selbst (bei Sonder Stromfjord und Danmarkshaven) haben nichts beobachtet. Um diesen Widerspruch zu klären, werden weitere seismische Daten aus Island und Kanada ausgewertet.

Uneinigkeit herrscht auch bezüglich einiger Satellitenbilder von der Dundee Satellite Receiving Station. Diese zeigen im vermuteten Einschlagsgebiet eine Wolke, die von der Explosion des Meteors in der Erdatmosphäre stammen könnte. Nach Meinung von Kritikern war die Wolke aber auch vor und nach dem Ereignis zu sehen, steht also nicht mit der Leuchterscheinung in Zusammenhang.

Des Rätsels Lösung wird vermutlich erst im nächsten Jahr erfolgen. Der mögliche Einschlag erfolgte zwar auf dem Land, doch ist eine Suche im Eis schwierig. Hinzu kommt, daß die Sonne im Winter sehr früh untergeht und das Wetter schlecht ist. Seit dem 9. Dezember sind bereits 30-100 cm Schnee in der Region gefallen. Im Sommer werden die Überreste des Meteoriten von einer drei Meter mächtigen Schneeschicht bedeckt sein. – Keine leichte Aufgabe für die Wissenschaftler, die an der Suche beteiligt sind.

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