Direkt zum Inhalt

Beobachtungstipps für Amateurastronomen: Was zeigt sich am Himmel in der ersten Oktoberhälfte?

Leider ist die totale Mondfinsternis vom 8. Oktober 2014 von Europa aus nicht zu sehen, dafür ziehen aber Planetarische Nebel und Sternhaufen die Blicke auf sich.
Mondfinsternis
An dieser Stelle möchten wir Ihnen im Abstand von rund zwei Wochen aktuelle Beobachtungstipps anbieten. Es geht vor allem um Objekte, die sich mit einem Feldstecher oder einem kleinen Teleskop beobachten lassen. Sie eignen sich somit besonders für Einsteiger in das Thema Himmelsbeobachtung.

Das Highlight in der ersten Oktoberhälfte ist eine totale Mondfinsternis! Allerdings lässt sie sich von Europa aus nicht beobachten, da der Mond zu dieser Zeit nicht an unserem Himmel steht. Gut zu sehen ist sie dagegen im gesamten pazifischen Raum. Diese Mondfinsternis wäre sogar besonders interessant, da sich der Mond zu diesem Zeitpunkt wieder dem Planeten Uranus nähert, der sich bei der Totalität zufällig genau mit im Kernschatten der Erde befindet.

Die Mondfinsternis vom 8. Oktober 2014 | Der Mond und der Planet Uranus befinden sich zum Zeitpunkt der Mondfinsternis am 8. Oktober 2014 zwischen 11 und 12 Uhr MESZ beide im Kernschatten der Erde.

Das Ereignis findet auf der anderen Seite des Erdballs von etwa 11 bis 14 Uhr MESZ statt. Auf eine Mondfinsternis folgt auch eine Sonnenfinsternis (oder andersherum), in diesem Fall am 23. Oktober 2014. Auch diese ist jedoch von unserem Erdteil aus leider nicht zu beobachten.

Der Verlauf der totalen Mondfinsternis vom 8. Oktober 2014 | Von Europa aus nicht zu sehen ist die totale Mondfinsternis vom 8. Oktober 2014. Sie ereignet sich über dem pazifischen Raum. Die Zeiten sind in Mitteleuropäischer Zeit (MEZ) angegeben, für die Sommerzeit MESZ einfach eine Stunde hinzuaddieren. Um 12:25 Uhr MESZ wird der Mond völlig in den Kernschatten der Erde eingetreten sein, um 12:55 Uhr ist die Mitte der Finsternis erreicht und um 13:24 Uhr verlässt der Mond den Kernschatten.

Zur Mitte der Nacht stehen die Herbststernbilder wie Andromeda, Pegasus und die Fische hoch am Himmel. Auch einige Wintersternbilder wie Stier und Fuhrmann sind schon zu sehen. Im Stier können Sie eine auffällige Sternformation beobachten, die Plejaden oder das "Siebengestirn". Die Plejaden sind ein uns recht naher offener Sternhaufen aus blauen heißen Sternen. Sie eignen sich perfekt für das Fernglas, ihre Erstreckung am Himmel ist für ein Teleskop zu groß.

Der offene Sternhaufen der Plejaden | Der nahe offene Sternhaufen der Plejaden (Messier 45) lässt sich am besten mit einem Fernglas beobachten.

Deutlich höher am Himmel stehen die offenen Sternhaufen h & chi im Perseus, oder genauer, zwischen Perseus und der Kassiopeia. H & chi liegen direkt nebeneinander und sind wie die Plejaden perfekte Beobachtungsobjekte für ein Fernglas. Weitere schöne Sternhaufen, die sich auch bei hellem Mondlicht noch gut sichten lassen, sind Messier 52 und Messier 39. Diese beiden Sternhaufen erscheinen deutlich verschieden. Während Messier 52 aus sehr vielen schwächeren Sternen ein Wölkchen bildet, stechen bei Messier 39 aus der Masse einige wenige Sterne hell heraus. Messier 52 befindet sich zwischen Kassiopeia und Kepheus in der Verlängerung zwischen Alpha und Beta Cassiopeiae, Messier 39 liegt auf halber Strecke zwischen Deneb im Schwan und dem kleinen Sternbild Eidechse.

Aufsuchkarte für die offenen Sternhaufen Messier 39 und 52 | In der Nähe des Sternbilds Kepheus befinden sich die interessanten Sternhaufen Messier 52 und Messier 39.
Für weitere Informationen über das Geschehen am Nachthimmel im Oktober empfehlen wir Ihnen die monatliche Rubrik "Aktuelles am Himmel", die in jedem Heft von "Sterne und Weltraum" erscheint.

Für Freunde leuchtschwacher Deep-Sky-Objekte kann ich auch wieder einige Planetarische Nebel empfehlen, zum Beispiel den Saturnnebel NGC 7009. Er befindet sich zwischen den Sternbildern Steinbock und dem rechten Arm des Wassermanns neben Ny Aquarii und verdankt wie die meisten Ojekte seiner Art den Namen seiner Form. Dadurch, dass Planetarische Nebel so kompakt sind und in der Regel im Teleskop nicht viel größer als ein Planetenscheibchen erscheinen, meint man, einen kleinen unscharfen Saturn zu sehen. Auch der "Totenkopfnebel" NGC 246 erreicht im Moment etwa drei Stunden später als der Saturnnebel seinen höchsten Stand im Süden. Er steht mitten im Dreieck zwischen den Sternen Beta, Eta und Iota Ceti.

Der Totenkopfnebel NGC 246 im Sternbild Walfisch | Der Totenkopfnebel NGC 246 sollte erst in der zweiten Nachthälfte beobachtet werden.

Schreiben Sie uns!

Beitrag schreiben

Wir freuen uns über Ihre Beiträge zu unseren Artikeln und wünschen Ihnen viel Spaß beim Gedankenaustausch auf unseren Seiten! Bitte beachten Sie dabei unsere Kommentarrichtlinien.

Tragen Sie bitte nur Relevantes zum Thema des jeweiligen Artikels vor, und wahren Sie einen respektvollen Umgangston. Die Redaktion behält sich vor, Zuschriften nicht zu veröffentlichen und Ihre Kommentare redaktionell zu bearbeiten. Die Zuschriften können daher leider nicht immer sofort veröffentlicht werden. Bitte geben Sie einen Namen an und Ihren Zuschriften stets eine aussagekräftige Überschrift, damit bei Onlinediskussionen andere Teilnehmende sich leichter auf Ihre Beiträge beziehen können. Ausgewählte Zuschriften können ohne separate Rücksprache auch in unseren gedruckten und digitalen Magazinen veröffentlicht werden. Vielen Dank!

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.