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Himmelskörper: Wasser regnet auf junges Sternsystem

Ein junges Sonnensystem
In einer zu einem Stern kollabierenden Gaswolke entdeckten Astronomen so viel Wasserdampf, dass sich die Ozeane der Erde damit fünf Mal füllen ließen. Ihre Aufnahmen zeigen zum ersten Mal, wie Wasser in Regionen transportiert wird, in denen sich später womöglich Planeten formen.

Dan Watson von der Universität von Rochester und sein Team suchten mit dem Infrarotsatelliten Spitzer in insgesamt dreißig jungen Sternen nach Spuren von Wasserdampf. Fündig wurden sie nur in dem Sternsystem NGC 1333-IRAS 4B, das von einem Kokon aus kühlem Gas und Staub umhüllt ist. Um den wachsenden Stern rotiert eine protoplanetare Scheibe – ein Ring aus warmen Gas, Staub und möglichen Planetenbausteinen. Eis aus den äußeren Bereichen der Gashülle bewegt sich in Richtung des Zentrums, stürzt schließlich auf die Scheibe und verdampft. Dabei heizt es sich sehr schnell auf und leuchtet im infraroten Licht.

Mit Hilfe der gesammelten Daten bestimmten die Forscher nun die Dichte der Scheibe auf mindestens zehn Milliarden Wasserstoff-Moleküle pro Kubikzentimeter. Ihr Durchmesser soll größer sein als der mittlere Abstand zwischen Erde und Pluto und ihre Temperatur etwa minus hundert Grad Celsius betragen.

Wasser ist sehr häufig im Universum. Es wurde in der Form von Eis oder Gas um viele Typen von Sternen, im interstellaren Medium und kürzlich sogar um einen extrasolaren Gasplaneten entdeckt. Da es einfacher nachzuweisen ist als andere Moleküle, eigne es sich auch, um die Physik und Chemie anderer protoplanetarer Scheiben zu untersuchen, so die Forscher.

Dass sie in den anderen 29 Systeme keine Spuren von Wasser fanden, lag womöglich an deren Orientierung – die Achse von NGC 1333–IRAS zeigt fast direkt auf die Erde. Zudem sei die hier beobachtete Phase der Sternentwicklung recht kurzlebig. (mp)

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