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Deep Impact: Wassereis auf Kometenoberfläche nachgewiesen

Im Visier: Deep Impact im Anflug auf Tempel 1
Auf der Oberfläche des Kometen Tempel 1 befinden sich Wassereisfelder, berichten Jessica Sunshine und ihre Kollegen des Deep-Impact-Forscherteams. Allerdings umfassten die drei aufgespürten Flächen nur 0,5 Prozent der gesamten Kometenoberfläche, der Hauptanteil des Eisvorrats liege daher in der Tiefe. Bisher war die Suche nach Wassereis an der Oberfläche von Kometen erfolglos gewesen.

Wassereis auf Tempel 1 | Außerhalb der Aufprallregion der Deep-Impact-Sonde, die unten rechts in den Kometen einschlug, entdeckten Wissenschaftler im oberen Teil des Kometen drei Felder mit Wassereis (blau). Bislang hatten weder Teleskope noch andere Kometen-Missionen Wassereis an der Oberfläche von Kometen nachweisen können. Die Hauptmenge des gefrorenen Wassers liegt aber unter der Oberfläche.
Die Wissenschaftler hatten Kameraaufnahmen der Deep-Impact-Sonde ausgewertet, die am 4. Juli 2005 mit dem Kometen zusammengeprallt war. Dabei entdeckten sie drei Regionen außerhalb der Aufprallregion, die um etwa dreißig Prozent heller waren als ihre Umgebung – und dies vor allem im Ultraviolett und nahen Infrarot, ein typisches Zeichen für Wassereis. Außerdem fanden Sunshine und ihre Kollegen bei der Spektralanalyse die charakteristische Signatur von Wassereis in den Daten. Stereobilder zeigen, dass das größte Eisfeld eine Hohlform achtzig Meter tiefer als die Umgebung füllt.

Direkt nach dem Aufprall von Deep Impact hatten die Wissenschaftler damals erhebliche Mengen von Wassereis in dem Eruptionsmaterial nachgewiesen. Die Menge zeige, dass der größte Teil des Eisvorrates unter der Oberfläche liegt, aber in den obersten Schichten, erklären Sunshine und ihre Kollegen. Wahrscheinlich seien auch diese Vorräte zunächst unterirdisch gewesen, dann aber freigelegt worden. Die Oberfläche von Kometen verändere sich offenbar im Laufe der Zeit.

Kometen gelten als "schmutzige Schneebälle" oder "eisige Staubbälle". Wie sich Eis und Staub im Querschnitt der Brocken verteilen, war bislang allerdings unbekannt. Die Forscher erklären, dass zumindest die Struktur von Tempel 1 noch viel luftiger sei als nach dem gängigen Kometen-Modell.

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