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News: Wegweisende Arbeiten zur Molekularelektronik manipuliert?

Fünf Arbeiten zu molekularer Elektronik, die in den letzten zwei Jahren an den Bell Laboratories in Murray Hill entstanden, stehen in dem Verdacht, manipuliert worden zu sein. Wie Forscher anderer Institute bemerkten, unterscheiden sich die graphischen Auftragungen bestimmter Spannungskennlinien kaum voneinander, obwohl die Veröffentlichungen unterschiedliche Systeme betrachten. So findet sich in der Nature-Ausgabe vom 18. Oktober 2001 der gleiche Kurvenverlauf mit identischem Rauschen wie in der Science-Ausgabe vom 8. November 2001. In Nature beschrieben die Forscher um den Hauptautor Jan Hendrik Schön jedoch einen Transistor aus einer organischen Moleküllage, in Science handelte es sich um ein Exemplar aus einem einzigen Molekül.

Wie sich herausstellte, ähnelt auch die Auftragung aus der Science-Ausgabe vom 11. Februar 2000 diesen beiden Grafiken – mal davon abgesehen, dass die Achseneinteilung anders beschriftet war. Ingesamt tauchen die gleichen oder ähnliche Auftragungen in fünf verschiedenen Veröffentlichungen in Science, Nature und Applied Physics Letters der letzten zwei Jahre auf. Jedesmal war Schön Hauptautor.

Gegenüber ScienceNow äußerte sich Schön, dass er hinter seinen Daten stehe und dass es ihn nicht sonderlich verwundert, bei ähnlichen Messungen ähnlich aussehende Daten zu erhalten. Gegenüber PhysicsWeb gestand er jedoch ein, dass er vielleicht aus Versehen die falschen Daten noch einmal verwendet hat.

Die Arbeiten von Schön und seinen Kollegen galten bislang als wegweisend für die molekulare, organische Elektronik, sodass der Forscher als Anwärter auf einen Nobelpreis galt. Der Forscher veröffentlichte in den letzten zweieinhalb Jahren allein 17 Arbeiten in Nature und Science. Die Bell Laboratories nehmen die Verdächtigungen "sehr ernst", wie ihr Sprecher Saswato Das mitteilte. Nun sollen unabhängige Forscher klären, was an den Verdächtigungen dran sei.

  • Quellen
ScienceNow
PhysicsWeb

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