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Anthropologie: Weisheitszähne aus der Altsteinzeit

Magdalénien-Skelett | Im Jahr 1911 wurde bei Laussel in Südwestfrankreich ein etwa 15 000 Jahre altes weibliches Skelett aus dem Magdalénien gefunden.
Bei einem menschlichen Skelett aus dem Neopaläolithikum sind nicht durchgebrochene Weisheitszähne nachgewiesen worden. Bisher gingen Forscher davon aus, erst die Ernährungsumstellung durch die Landwirtschaft hätte dazu geführt, dass beim Menschen die hintersten Backenzähne überflüssig wurden und sich nicht mehr voll entwickelten.

Altsteinzeitliches Gebiss | Das Röntgenbild zeigt, dass der rechte untere Weisheitszahn nicht durchgebrochen ist. Demnach könnte sich die Ernährung der Menschen bereits im Neopaläolithikum geändert haben.
Wissenschaftler des Field-Museum in Chicago um den Primatologen Robert Martin haben jetzt ein 13 000 bis 15 000 Jahre altes weibliches Skelett, das 1911 in Frankreich entdeckt wurde und aus der Kulturstufe des Magdalénien aus der jüngeren Altsteinzeit stammt, erneut untersucht. Wie die Röntgenbilder offenbarten, besaß die Frau Weisheitszähne, wie sie auch für heutige Menschen typisch ist.

Die jüngste Untersuchung erlaubte auch, das Alter des Individuums neu zu bestimmen. Nach Ansicht der Forscher hatte die Frau ein Alter zwischen 25 und 35 Jahren erreicht. Zuvor hatten Anthropologen das Alter auf maximal 18 bis 22 Jahren geschätzt.

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