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Neurodegenerative Krankheiten: Weiteres Gen für Alzheimer-Erkrankung gefunden

Nicht nur bei einer frühen, sondern auch bei der späten Form der Alzheimer-Krankheit könnte ein Gendefekt beteiligt sein. Dies ist das Ergebnis einer internationalen Studie, an der sich 14 Institute in Nordamerika, Europa und Asien beteiligt hatten. Wie die Forscher berichten, stehen Variationen in dem Gen SORL1 in Zusammenhang mit der Bildung der Amyloid-Plaques – jenen Eiweißablagerungen im Gehirn der Betroffenen, die für diese degenerative Erkrankung charakteristisch sind.

Die Wissenschaftler um Richard Mayeux von der Columbia-Universität, Lindsay Farrer von der Universität Boston und Peter St. George-Hyslop von der Universität Toronto ermittelten 29 Varianten des Gens, die mit dem Auftreten der Krankheit in Verbindung stehen. Dabei bestimmten sie jedoch nicht die einzelnen genetischen Abweichungen, sondern nur die Regionen, in denen diese liegen könnten. In Blutproben stellten die Forscher fest, dass der SORL1-Gehalt bei Gesunden mindestens doppelt so hoch lag wie bei Alzheimer-Patienten. Dies ging einher mit einer geringeren Produktion von Amyloid-beta-Fragmenten bei den Gesunden im Gegensatz zu den Alzheimer-Kranken. Man dürfe jedoch nicht vergessen, dass noch weitere genetische und andere Faktoren diesen Prozess beeinflussen, mahnen die Forscher.

Frühere Studien hatten bereits drei Gene identifiziert, die bei der frühen Form der Alzheimer-Demenz eine Rolle zu spielen scheinen und eines, das bei der späteren Form als Risikofaktor gelten könnte. (bf)

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