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Coronavirus: Weniger als ein Drittel der Infizierten haben Husten oder Fieber

Die meisten Menschen, die Sars-CoV-2 in sich tragen, merken nichts davon. Darauf deuten noch ungeprüfte Daten aus Italien hin.
Begrüßung mit dem Fuß statt der Hand: Hygieneregeln einzuhalten, hilft, Sars-CoV-2 zu stoppen.

Auffällig viele Menschen, die sich mit Sars-CoV-2 angesteckt haben, zeigen nie klassische Symptome. Weniger als ein Drittel der Infizierten scheinen an Atemwegssymptomen oder Fieber zu erkranken. Darauf deutet eine Umfrage unter Tausenden von Menschen in Italien hin.

Mehr als 16 000 Menschen in der Lombardei sind an Covid-19 gestorben, was die Region zum Zentrum des italienischen Coronavirus-Ausbruchs macht. Piero Poletti von der Bruno-Kessler-Stiftung in Trient, Italien, Marcello Tirani von der Gesundheitsschutzbehörde von Pavia in Italien und ihre Kollegen untersuchten Menschen in der Lombardei, die engen Kontakt zu einer infizierten Person hatten.

Wie entwickelt sich die Pandemie? Welche Varianten sind warum Besorgnis erregend? Und wie wirksam sind die verfügbaren Impfstoffe? Mehr zum Thema »Wie das Coronavirus die Welt verändert« finden Sie auf unserer Schwerpunktseite. Die weltweite Berichterstattung von »Scientific American«, »Spektrum der Wissenschaft« und anderen internationalen Ausgaben haben wir zudem auf einer Seite zusammengefasst.

Ungefähr die Hälfte dieser 5484 Kontakte haben sich selbst mit dem Erreger angesteckt. Das geht aus einer Vorabveröffentlichung hervor, die Poletti und das Team auf den Server Arxiv gestellt haben. 31 Prozent der Betroffenen wiederum entwickelten respiratorische Symptome wie Husten oder Fieber. Nur 26 Prozent der unter 60-Jährigen erkrankten.

Was sich jedoch auch abzeichnet: Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, Symptome zu entwickeln und so krank zu werden, dass man intensive Pflege benötigt oder an den Folgen der Krankheit stirbt. Wie andere Untersuchungen zeigen, endet eine Coronavirus-Erkrankung für Männer häufiger tödlich als für Frauen.

Die Ergebnisse der aktuellen Studie aus Italien könnten, schreiben die Autoren, in die Vorbereitungen der Krankenhäuser auf den Ausbruch einfließen. Allerdings sind die Resultate mit einer gewissen Vorsicht zu betrachten: Fachkollegen haben die Daten noch nicht geprüft. (asw)

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