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Marketing: Werbewirksame Produktwarnungen

Verbraucherschutzwarnungen können einen gegenteiligen Effekt haben: Häufig ausgesprochen, wirken sie als kostenlose Werbung für das Produkt.

Zu diesem paradoxen Ergebnis kommt ein kanadisch-amerikanisches Team aus Psychologen und Marketing-Experten. Die Forscher um Ian Skurnik von der Universität Toronto hatten Versuchspersonen mit Aussagen konfrontiert, von denen manche im Nachhinein als Lüge deklariert wurden.

Nach drei Tagen fragten die Forscher ihre Probanden nach dem Wahrheitsgehalt der Aussagen. Das Ergebnis verblüffte: Je öfter den Versuchspersonen versichert worden war, dass eine Behauptung falsch sei, desto wahrscheinlicher blieb sie als wahr im Gedächtnis. Besonders bei älteren Personen trat diese Wahrheitsillusion auf.

Die Forscher erklären das Phänomen mit der Arbeitsweise des menschlichen Langzeitgedächtnisses: Es merkt sich bei komplizierten Informationen nur die wichtigste Grundlage und vergisst die scheinbar nebensächlichen Randerscheinungen. Bei wiederholten Produktwarnungen merken sich die Konsumenten daher nur den Produktnamen – und greifen besonders gerne zu.

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