Wetter: Mittelmeer hat sich wieder teils deutlich abgekühlt

Anfang Juli 2025 herrschte in weiten Teilen des westlichen Mittelmeers eine starke Hitzewelle. Begünstigt durch ausgeprägtes Hochdruckwetter lagen die durchschnittlichen Wassertemperaturen teilweise um fast acht Grad Celsius über dem langjährigen Mittel. Einen knappen Monat später hat sich die Situation vorerst wieder deutlich entspannt. Vor der französischen Mittelmeerküste oder in der nördlichen Adria sind die Durchschnittstemperaturen um bis zu fünf Grad Celsius gesunken. Vor der Mündung der Rhone erreichte das Wasser sogar unterdurchschnittliche Temperaturwerte verglichen mit dem langjährigen Mittel.
Verantwortlich für diesen Rückgang war eine Wetterphase mit starken Tiefs und einer intensiven nordwestlichen Strömung, die kühlere Luft in den Mittelmeerraum zwischen Katalonien und dem westlichen Balkan brachte. Die gleiche Wetterlage sorgte für einen überdurchschnittlich feuchten Juli in weiten Teilen Deutschlands. Im Tal der Rhone und an der Adriaküste von Slowenien und Kroatien sorgten der einsetzende Mistral beziehungsweise die Bora - ein kalter Fallwind, der von den Küstengebirgen des Balkans zur Adria strömt - dafür, dass küstennahe Meeresgebiete intensiv umgewälzt wurden.
Warmes Oberflächenwasser wurde durch die Winde in Richtung offenes Meer verdrängt beziehungsweise mit kühlerem Tiefenwasser vermischt, sodass die Wassertemperaturen hier besonders stark sanken. Vor der französischen Mittelmeerküste erreichten sie phasenweise nur noch 20 Grad Celsius. Das östliche Mittelmeer, etwa in der Ägäis, blieb dagegen deutlich wärmer.
Inzwischen hat sich die Wetterlage im westlichen Mittelmeergebiet wieder umgestellt und es dominiert erneut ein Hoch, das seit dem 6. August auch nach Mitteleuropa übergreift und das Wetter hier stabilisiert. Mit dem sonnigen Wetter dürften die Wassertemperaturen erneut steigen.
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