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Hirnforschung: Wie das Gehirn von Fischen das Schwimmtempo steuert

Spezielle Nervenzellen machen Zebrabärblinge schneller.

Zebrabärblinge (Danio rerio) haben verschiedene Möglichkeiten, um ihr Schwimmtempo zu erhöhen: Sie können schneller oder länger mit dem Schwanz schlagen, ihn stärker bewegen oder schließlich in einen ganz anderen Bewegungsrhythmus wechseln. Für einen gleichmäßigen Bewegungsablauf sorgen dabei spezielle Nervenzellen im Rückenmark, die so genannten zentralen Mustergeneratoren. Doch woher wissen diese Zellen, wie sie die Schwanzflosse bewegen müssen? Diese Frage konnten nun Wissenschaftler um Ruben Portugues vom Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried und seine Kollegen beantworten. Sie fanden heraus, dass offenbar eine spezielle Gruppe aus rund 20 Nervenzellen im Mittelhirn die zentralen Mustergeneratoren mit Informationen versorgen.

Im Gehirn des Zebrabärblings | Die Larven des Zebrabärblings erfreuen sich in der Hirnforschung großer Beliebtheit, weil sie durchsichtig sind. So können Forscher die Zellen einfärben und ihre Aktivität direkt unter dem Mikroskop beobachten. Auf diesem Bild sind die Nervenzellen der Netzhaut in Grün zu sehen. Die Neurone, die Gehirn und Rückenmark miteinander verbinden, sind in Rot dargestellt

Die besagten Neurone schicken Signale vom Gehirn an das Rückenmark. Stimulierten die Forscher die Zellen dieser so genannten nMLF-Region bei Zebrabärblingslarven, löste dies Schwimmbewegungen aus. Erhöhten die Fische ihr Schwimmtempo, wurden diese Zellen zur Überraschung der Forscher sogar noch aktiver. "Wir hatten eigentlich erwartet, dass für schnelleres Schwimmen einfach nur mehr nMLF-Zellen gleichzeitig aktiv sind", so Portugues. Wie genau die Aktivität das Tempo der Zebrabärblinge steuert, können sich die Wissenschaftler noch nicht erklären. Allerdings entdeckten sie, dass einzelne Neurone – so genannte MeLR-Zellen – für das Schwimmintervall zuständig sind, während MeLc-Zellen die Schlagfrequenz bestimmen.

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