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News: Wie ein Badeschwamm im All

Saturns achtgrößter Mond Hyperion besitzt eine schwammähnliche Struktur und ist mit einem Gemisch aus Eis und organischen Molekülen bedeckt. Zu diesem Ergebnis gelangen zwei Forscherteams nach der Analyse von hoch aufgelösten Bildern der Raumsonde Cassini.
Hyperion - ein Schwamm im All
Hyperions Oberfläche ist mit Kratern übersäht, die einen Durchmesser von zwei bis zehn Kilometern besitzen, berichtet Peter Thomas von der Cornell Universität in Ithaca. Um die innere Beschaffenheit zu ermitteln, berechneten er und seine Forscherkollegen die Masse und Größe des Trabanten. Demnach ist der Mond, der eine Längsausdehnung von 360 Kilometern besitzt, zu vierzig Prozent hohl – eine ungewöhnlich niedrige Dichte für ein solches Objekt. Sie könnte jedoch erklären, warum die Krater nicht von Schutt bedeckt sind: Durch die hohe Porosität komprimierte das Gestein bei Einschlägen so sehr, dass nur wenig Geröll aufgewühlt wurde.

Ein anderes Forscherteam um Dale Cruikshank vom Ames Research Center der Nasa versuchte anhand der Cassini-Daten die chemische Zusammensetzung der Oberfläche zu bestimmen. Das dunkle Material in den Kraterböden ähnelt laut ihrer Studie demjenigen auf Iapetus und Phoebe, zwei anderen Begleitern von Saturn. Bestimmte Signaturen im Spektrum des von Hyperion reflektierten Lichts deuten auf komplexe organische Moleküle hin, die Kohlenwasserstoffe enthalten. Diese sind in Eis aus Wasser und Kohlendioxid eingebettet, so die Wissenschaftler.

Hyperion umkreist den Saturn einmal in drei Wochen in einem mittleren Abstand von knapp 1,5 Millionen Kilometern. Cassini machte die Aufnahmen während eines Swingby-Manövers im September 2005.

mp

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