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News: Wie entstehen schwere Sterne?

Zwei internationale Forschergruppen haben erstmals Akkretionsscheiben bei entstehenden Riesensterne nachgewiesen. Die Entdeckung belegt, was bisher nur vermutet wurde: Auch Riesengestirne können – ähnlich wie kleine und mittlere Sterne – aus der Kontraktion von Gaswolken hervorgehen.

Ein Team um den Astrophysiker Nimesh Patel vom Harvard Smithsonian Center for Astrophysics (CfA) bediente sich des Submillimeter-Array-Radioteleskops auf Hawaii, um einen jungen Stern im Sternbild Kepheus ins Visier zu nehmen. Der Himmelskörper ist etwa fünfzehnmal so schwer wie die Sonne. Die Forscher zeigten, dass der Sterngigant von einer Gas- und Staubscheibe umgeben ist.

Untermauert werden die Ergebnisse von einem weiteren Team um den Astronomen Zhibo Jiang von der chinesischen Akademie der Wissenschaften. Die Astronomen hatten das Becklin-
Neugebauer-
Objekt untersucht, einen 1500 Lichtjahre entfernten Protostern im Orionnebel, der mindestens die siebenfache Masse der Sonne aufweist. Aus der Streuung und Polarisation seines Lichts schlossen die Forscher, dass auch ihn eine Akkretionscheibe umgibt.

Beide Entdeckungen sprechen dafür, dass auch Riesensterne aus der Verdichtung von Gas- und Staubwolken hervorgehen können. Dies war bislang umstritten, weil man davon ausging, dass bei der Kontraktion von Gaswolken nur begrenzt schwere Sterne entstehen können. Manche Forscher hatten daher vermutet, dass nur die Verschmelzung kleinerer Gestirne zu stellaren Giganten führen kann. >> FS

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