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Artensterben: Wilderei macht Elefantenpopulation zunehmend stoßzahnlos

In den chinesischen Populationen des Asiatischen Elefanten (Elephas maximus) steigt offensichtlich die Veranlagung, auf Stoßzähne zu verzichten.

Statt in nur zwei bis fünf Prozent aller Elefantenbullen findet sich das Erbgutmerkmal für stoßzahnfreie Schädel nun in jedem zehnten Tier, sagt der chinesische Wissenschaftler Zhang Li von der Universität Peking. Ursache hierfür sei starke Wilderei, die es vor allem auf das Elfenbein abgesehen hat. Dadurch werden die stoßzahnlosen Exemplare indirekt gefördert, ihr Anteil an der Population wächst. Da bei Asiatischen Elefanten überwiegend nur die Männchen Stoßzähne tragen, veränderte sich zudem das Geschlechterverhältnis von ursprünglich einem Männchen auf zwei Weibchen nun auf eins zu vier, in Indien beträgt das Verhältnis sogar nur noch 1:100. Gegenwärtig leben noch 250 Elefanten in Südchina.

Ähnliche Effekte wurden auch schon in Indien sowie in Uganda beobachtet, wo die Dimensionen der Stoßzähne von Loxodonta africana ebenfalls zurückgingen oder die Zahl stoßzahnloser Individuen zunahm. Auf Sri Lanka besitzen bereits nur noch zehn Prozent aller Elefantenbullen ihre Stoßzähne; es ist allerdings nicht ganz sicher, ob dies hier nicht auch natürliche Gründe hat.

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