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Kreative Therapien: Warum Musik heilsam ist

Musik kann helfen, Traumata zu bewältigen – durch bessere Emotionsregulation, mehr Verbundenheit und tiefere Selbstwahrnehmung.
Eine Person sitzt in einem ruhigen Raum auf einem Teppich und spielt ein Handpan-Instrument. Sie trägt ein blaues Outfit und hat die Augen geschlossen, während sie das Instrument mit den Händen berührt. Der Raum ist spärlich beleuchtet, mit einem dunklen, strukturierten Hintergrund. Die Szene vermittelt eine Atmosphäre der Entspannung und Konzentration.
Musiktherapie ist vielfältig und wirkt direkt auf das Gehirn.

Immer mehr Studien deuten darauf hin, dass Musiktherapie Menschen mit psychischen Problemen helfen kann, zum Beispiel nach traumatischen Erlebnissen. Doch warum genau ist Musik heilsam? Dieser Frage sind die Psychologinnen Jessica Williams und Anna Sidis von der australischen University of Wollongong nachgegangen.

Die Forscherinnen sichteten 19 Studien, in denen musiktherapeutische Ansätze bei Personen mit traumatischen Belastungen eingesetzt wurden, etwa nach Gewalterfahrungen oder Fluchterlebnissen. Die untersuchten Programme waren sehr unterschiedlich – sowohl Einzelsettings als auch Gruppentherapien, von Trommel-Improvisationen bis hin zum täglichen Anhören beruhigender Instrumentalmusik.

Neuropsychologische Studien haben gezeigt, dass schon beim Hören von Musik Hirnbereiche aktiviert werden, die mit der Emotionsverarbeitung in Verbindung stehen. Zudem scheint Musik die gemeinsame Aktivierung von Hirnarealen zu fördern. Dementsprechend gehe Musiktherapie häufig mit einer tieferen Einsicht in die eigenen Emotionen einher und mit einer verbesserten Fähigkeit, überwältigende Gefühle zu regulieren, so Williams und Sidis. Auch Schlaf, Konzentration und Selbstwahrnehmung verbesserten sich. In der Gruppe fördere das gemeinsame Musizieren ein Gefühl von Zugehörigkeit und Sicherheit.

Musik in der Therapie wirkt demnach auf emotionaler, körperlicher und sozialer Ebene. In einigen Studien kam die Effektivität an die einer regulären Psychotherapie heran. Insgesamt aber seien die Ergebnisse noch uneinheitlich, was auch an den sehr unterschiedlichen Behandlungsansätzen und Untersuchungsmethoden liegen dürfte.

  • Quellen
The Arts in Psychotherapy 10.1016/j.aip.2025.102369, 2025

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