Direkt zum Inhalt

Medizintechnik: Wissenschaftler entwickeln elektronisches Auge für Blinde

Eine technische Innovation soll es Blinden zukünftig ermöglichen, ohne fremde oder akustische Hilfe Straßen sicher zu überqueren.

Japanische Wissenschaftler um Tadayoshi Shioyama vom Institut für Technologie in Kyoto entwickelten jetzt eine Art künstliches Auge, das in der Lage ist, die Farbe von Ampeln, die Straßenbreite oder das Vorhandensein eines Zebrastreifens zu erkennen. Dazu wird eine Minikamera auf ein Brillengestell montiert und mit einem Minicomputer verbunden. Die optischen Signale werden über ein Relais in Töne umgewandelt und über kleine Lautsprecher in Ohrennähe wiedergegeben.

Die Distanzen errechnet das Gerät mittels projektiver Geometrie anhand der weißen Streifen eines Fußgängerübergangs. Die Fehlerquote in der Längenmessung liegt laut den Wissenschaftlern bei weniger als fünf Prozent, was nur etwa einer Schrittbreite entspricht. Außerdem erkannte die Kamera in 194 von 196 Fällen das Vorhandensein eines Zebrastreifens. In den beiden restlichen Fällen verneinte sie dies, obwohl einer Übergang vorhanden war.

Blindenvertreter vom britischen Royal National Institute of the Blind begrüssten die Entwicklung als wichtige Innovation, die Blinden und Sehbehinderten mehr Sicherheit im Straßenverkehr verleiht.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.