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News: Wissenschaftler entwickelt Lernprogramm für Legastheniker

Reinhard Werth von der Ludwig-Maximilians-Universität München hat ein Lernprogramm für Legastheniker – in erster Linie für Kinder – entwickelt, mit dem sich am Computer schnell das Ausmaß und der Grund einer Leseschwäche feststellen und individuell therapieren lässt. Die Idee zu dieser Lernsoftware entwickelte der Neuropsychologe eher zufällig: Ursprünglich behandelte er mit der Methode der Gesichtsfeldbestimmung Kinder, die aufgrund von Hirnstörungen Probleme beim Sehen hatten. Ärzte, die auf diese Arbeit aufmerksam wurden, schickten dann auch Kinder mit Lesestörung zu ihm. Auch hier deuteten Gesichtsfelduntersuchungen auf Sehstörungen hin.

Mit dem Programm können Buchstaben, Wortsegmente und ganze Worte so dargestellt werden, dass die Ursache einer Lesestörung erkennbar wird. Im nächsten Schritt lässt sich die jeweilige Störung auch abtrainieren, indem beispielsweise der Kontrast von bestimmten Wortsegmenten gezielt verändert wird oder Worte nur für eine kurze Zeit angezeigt werden.

Der Lernerfolg ist dabei individuell so unterschiedlich wie die Lesestörungen. In schwierigen Fällen brauchen die Kinder ein halbes Jahr bis sich eine positive Wirkung einstellt. Manchen genügt aber auch schon eine halbe Stunde.

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  • Quellen
Ludwig-Maximilians-Universität München

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