Direkt zum Inhalt

Wolfsgeheul: Hunde welcher Rassen heulen zurück?

Wenn die Wildnis ruft, dann geben nur manche Hunde Antwort. Insbesondere ältere Männchen alter Rassen sind die größten Heuler. Stress und Angst könnte der Auslöser sein.
Ein Golden Retriever heult
Manche Hunde heulen von sich aus – und wirken dabei recht entspannt. Doch wenn das Heulen sie in unbekannter Umgebung überrascht, versetzt es vor allem ältere Tiere in Stress.

Je älter eine Hunderasse ist, desto größer ist ihre genetische Verwandtschaft zum Wolf – und desto wahrscheinlicher heulen Hunde dieser Rasse zurück, wenn man ihnen die Laute ihrer wilden Cousins vorspielt. Das scheint zumindest für ältere Hunde zu gelten.

Verhaltensforscherinnen und -forscher der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest haben dies in einer Studie an 68 Hunden von 28 Rassen untersucht. Offenbar habe das Heulen für wolfsähnlichere Hunde wie Huskys oder Malamuts noch größere kommunikative Bedeutung als für die moderneren Züchtungen, schreibt das Team um Fanni Lehoczki im Fachblatt »Communications Biology«.

Den Hunden signalisiere das Wolfsheulen, dass sie in das Revier eines fremden Rudels eingedrungen sind, was sie in der Regel in Stress versetzt. Im Experiment saßen die Tiere mit Herrchen oder Frauchen in einem unbekannten, verschlossenen Raum, was dieses Gefühl zusätzlich verstärkt haben dürfte. Während Hunde neuerer Züchtungen darauf eher mit Bellen reagierten, heulten Hunde älterer Rassen in solchen Fällen selbst und senden so die Botschaft »Ich bin hier und führe nichts im Schilde, bleibt weg!«. Dieser statistische Zusammenhang zeigte sich aber nur bei älteren Hunden und kastrierten Männchen. Sie seien in der Regel ängstlicher und reagierten darum umso stärker auf die vermeintliche Bedrohung durch das fremde Rudel, schreibt das Team. Auch unter Wölfen sind nicht alle Altersstufen und Geschlechter gleichermaßen am Heulen beteiligt.

Mit ihrer Untersuchung wollen die Verhaltensexperten klären, warum manche Hunde heulen und andere nicht, obwohl die allermeisten Hunde dazu in der Lage sind. Im Zuge der Domestikation habe das Heulen seine kommunikative Funktion für die neueren Züchtungen verloren. Viele Studien über das Bellen seien bereits durchgeführt wurden, wie heutige Hunde Wolfsheulen wahrnehmen, sei aber noch kaum erforscht, heißt es in der Studie.

Schreiben Sie uns!

Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

Partnerinhalte

Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.