Paläontologie: Zahnbauweise verrät frühe Allesfresser-Dinosaurier
Die Lebensweise und Entwicklung der rätselhaften, weil nur spärlich dokumentierten Dinosauriergruppe der Heterodontosaurier glauben Forscher um David Norman von der University of Cambridge nun besser zu verstehen. Zur Hilfe kam dem Team der Zufallsfund eines winzigen Jungsaurierschädels, welcher zunächst fast ein halbes Jahrhundert unbeachtet in einem Museumsarchiv gelegen hatte. Die Zahnstruktur des Fossils verrät nun, das die Tiere wohl eine Übergangsphase von den ursprünglich fleichfressenden Urdinosauriern zu den später erfolgreichen Pflanzenfressern aus der Gruppe der Ornithischia durchliefen.
Norman und Kollegen zeigen nun, dass auch der Schädel des untersuchten Jungtieres von Heterodontosaurus tucki die verschiedenen Zahntypen zeigt. Dies spricht gegen die Theorie, die Zähne seien sexualdimorphe Dominanzzeichen, weil solche oft erst nach der Pubertät eines Tieres angelegt werden.
Wahrscheinlich trugen die Jungtiere beider Geschlechter schon spitzen Eckzähne, vermuten die Forscher. Womöglich dienten die Zahndolche zur Abwehr von Feinden oder um gelegentlich kleinere Beutetier zu erjagen. Die Tiere könnten "Gelegenheits-Omnivoren" gewesen sein, also prinzipiell allesfressende Vegetariere, die ihren Speisezettel noch ab und zu mit zufällig anfallenden Fleischhäppchen aufrischten, spekulieren die Wissenschaftler.
Die ausgewachsenen Heterodontosaurier wurden etwa truthahngroß und wogen nur etwa zweieinhalb Kilo. Zu ihren Lebzeiten im Jura hatten sich aus den vor etwa 230 Millionen Jahren erstmals aufgetretenen Dinosaurieren bereits reine Pflanzenfresser abgespalten, die aber zu der Gruppe der typischerweise langhalsigen Sauropsiden gehörten. Frühe Vogelbeckensaurier oder Ornithischia, zu denen auch die Heterodonta zählen, brachten erst später mannigfaltige Vegetarierformen hervor wie die Schnabeldinosaurier, die gehörnten Triceratropsiden oder die stark gepanzerten Ankylosaurier. (jo)
Neben flachen Mahlzähnen weisen einige der bislang untersuchten Schädel erwachsener Heterodontosaurier säbelzahntigertypische Eckzähnchen auf, deren Funktion umstritten ist: Einige Forscher vermuten, dass nur eines der Geschlechter diese Zähne aufwies und sie zu Lebzeiten als sexuelle Dominanzzeichen präsentierte. Andere Forscher nahmen an, dass diese Zähne auch eine Funktion beim Beuteerwerb spielten und Heterodontosaurier möglicherweise nicht reine Pflanzenfresser waren; das Gebiß sei ein unvollständig auf dem Weg zur vegetarischen Lebensweise umgewandeltes Relikt fleischfressender Vorfahren der Tiere.
Norman und Kollegen zeigen nun, dass auch der Schädel des untersuchten Jungtieres von Heterodontosaurus tucki die verschiedenen Zahntypen zeigt. Dies spricht gegen die Theorie, die Zähne seien sexualdimorphe Dominanzzeichen, weil solche oft erst nach der Pubertät eines Tieres angelegt werden.
Wahrscheinlich trugen die Jungtiere beider Geschlechter schon spitzen Eckzähne, vermuten die Forscher. Womöglich dienten die Zahndolche zur Abwehr von Feinden oder um gelegentlich kleinere Beutetier zu erjagen. Die Tiere könnten "Gelegenheits-Omnivoren" gewesen sein, also prinzipiell allesfressende Vegetariere, die ihren Speisezettel noch ab und zu mit zufällig anfallenden Fleischhäppchen aufrischten, spekulieren die Wissenschaftler.
Die ausgewachsenen Heterodontosaurier wurden etwa truthahngroß und wogen nur etwa zweieinhalb Kilo. Zu ihren Lebzeiten im Jura hatten sich aus den vor etwa 230 Millionen Jahren erstmals aufgetretenen Dinosaurieren bereits reine Pflanzenfresser abgespalten, die aber zu der Gruppe der typischerweise langhalsigen Sauropsiden gehörten. Frühe Vogelbeckensaurier oder Ornithischia, zu denen auch die Heterodonta zählen, brachten erst später mannigfaltige Vegetarierformen hervor wie die Schnabeldinosaurier, die gehörnten Triceratropsiden oder die stark gepanzerten Ankylosaurier. (jo)
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