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Ernährung: So könnten Energydrinks zahnfreundlicher werden

Energydrinks erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Doch ihre Inhaltsstoffe können Zähne schädigen. Eine Abhilfe wäre allerdings relativ einfach.
Eine Person mit Brille und lockigem Haar steht in einem Supermarkt vor einem Regal mit verschiedenen Energydrinks und Softdrinks, darunter Marken wie Red Bull, Monster und Pepsi. Sie trägt eine blaue Jacke und hält in der linken Hand einen Einkaufskorb. Die Person scheint die Preise oder Informationen auf einer Getränkedose zu überprüfen. Die Regale sind mit Preisschildern versehen.
Das Angebot an Energydrinks wird immer vielfältiger, gesünder werden sie jedoch bislang eher nicht.

Zucker und Säure: Beides macht unseren Zähnen zu schaffen. Und in Energydrinks ist beides reichlich vorhanden. Dabei könnten die Getränke schon durch die Zugabe geringer Mengen an Kalziumverbindungen deutlich zahnfreundlicher werden. Das zeigt ein Test von Erik Jácome von der brasilianischen Universidade do Estado do Rio Grande do Norte und seinem Team, das Zähne unter anderem der Brause eines bekannten Energydrink-Herstellers aussetzte.

Viele Energydrinks weisen pH-Werte von weniger als 5 auf. Der Zahnschmelz wird allerdings bereits bei einem pH-Wert unterhalb von 5,5 angegriffen und aufgeraut. Jácome und Co legten daher gespendete, echte Zähne in Proben, die aus unverfälschten Energydrinks stammten oder mit Kombinationen aus verschiedenen Mineralen angereichert waren. Zum Vergleich platzierten sie Zähne auch in demineralisiertem Wasser sowie in einem mit Kalzium angereicherten Orangensaft. In allen Flüssigkeiten wurde der pH-Wert gemessen. Die Zähne blieben zwei Minuten lang eingelegt, danach vermaßen die Wissenschaftler deren Härte und prüften, wie sich ihre Oberfläche verändert hatte.

Das unbehandelte Energiegetränk wies einen pH-Wert von 3,96 auf, das mit Kalzium, Phosphat und Magnesium versetzte dagegen einen von 5,27. Gleichzeitig sorgte diese Mischung dafür, dass die Zähne am besten erhalten blieben. Der Zahnschmelz war deutlich glatter und härter als bei der Originalbrause. Immerhin eine teilweise schützende Wirkung entfaltete die Zugabe von Kalziummalat, dem Salz von Kalzium und Äpfelsäure. Dadurch versauerte das Getränk zwar zusätzlich, doch sorgte das enthaltene Kalzium für eine gewisse Remineralisierung des Zahnschmelzes, der dadurch auch härter blieb. Das als dritte Ergänzung eingesetzte Kalziumzitratmalat schnitt am schlechtesten ab – allerdings war das Ergebnis immer noch besser als im reinen Energydrink.

Unklar blieb nach der Studie allerdings noch, wie viel Kalzium mindestens beigegeben werden muss, um einen gewissen Zahnschutz zu erhalten – und wie sich das auf den Geschmack auswirken könnte. Das sollen Folgestudien klären. Experten empfehlen zudem, nicht den ganzen Tag lang an Energydrinks – oder anderen süßsauren Getränken wie Limonaden oder Gin Tonic – zu nippen, sondern sie zu Mahlzeiten zu trinken oder auf wenige Schlucke zu beschränken.

  • Quellen
Jácome, E. et al., medRxiv 10.1101/2025.06.18.25329903, 2025

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