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Zoologie: Zwei neue Lemurenarten entdeckt

Forscher vom Deutschen Primatenzentrum in Göttingen sind auf Madagaskar auf gleich zwei neue Arten der Lemuren gestoßen. Die erste Neuentdeckung machten Peter Kappeler und seine Kollegen bei Feldstudien an zwei Populationen des Riesenmausmakis (Mirza coquereli) im Westen und Norden der Insel. Bislang war man davon ausgegangen, dass es sich an beiden Standorten um die gleiche Spezies handelt. Doch im direkten Vergleich der Morphologie, des Verhaltens und durch genetische Analysen zeigte sich, das die Lemuren aus dem Norden eine eigene, neue Art darstellen.

Die Entdecker gaben ihr den Namen Mirza zaza, der vom madagassischen Wort für "Kind" abgeleitet ist. Denn mit gerade einmal 300 Gramm stellt das eichörnchengroße Tier den Winzling unter den Riesenmausmakis dar.

Microcebus lehilahytsara | Microcebus lehilahytsara – zu deutsch: Goodmans Mausmaki – heißt eine der beiden neu entdeckten Lemurenarten.
Damit ist diese Spezies aber immer noch um einiges größer als die zweite neue Lemurenart, welche die Forscher im östlichen Regenwald der Insel ausmachten: Microcebus lehilahytsara ist nur geringfügig größer als eine Maus. Kennzeichnend sind kurze, runde Ohren und ein weißer Streifen auf dem Nasensattel. Mit dem Artnamen, der auf madagassisch "guter Mann" bedeutet, ehren die Primatologen ihren Kollegen Steve Goodman vom Field Museum in Chicago, der seit Jahrzehnten die Tierwelt Madagaskars erforscht.

Die zu den Feuchtnasenaffen zählenden kleinen, nachtaktiven Lemuren haben sich seit ihrer Ankunft auf Madagaskar vor 50 Millionen Jahren in zahlreiche Spezies aufgespalten. Seit der Ankunft des Menschen auf der Insel vor etwa 1500 Jahren sind jedoch etliche, insbesondere größere Lemuren ausgestorben; die meisten noch existierenden Arten gelten auf Grund der fortschreitenden Zerstörung ihres Lebensraums als vom Aussterben bedroht. Mit den beiden Neuentdeckungen ist jetzt die Anzahl der bekannten Lemurenarten von 47 auf 49 gestiegen.

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