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News: Zwergstern mit Riesenausbruch

Astronomen vom Goddard Space Flight Center der NASA verfolgten einen extrem hellen Ausbruch auf der Oberfläche des Sterns EV Lacertae. Dieses Ereignis könnte Aufschluss über ähnliche Vorkommnisse in der Vergangenheit unserer Sonne geben.
Ausbruch auf einem Zwergstern
EV Lacertae ist ein sehr langlebiger roter Zwergstern mit nur etwa einem Drittel der Masse unserer Sonne. Noch dazu ist er erst wenige hundert Millionen Jahre alt, rotiert deshalb viel schneller als unser Zentralgestirn und bildet ein stärkeres Magnetfeld an seiner Oberfläche aus. Strahlungsausbrüche sind daher bei ihm an der Tagesordnung.

Der vom 25. April war jedoch außerordentlich heftig: In ihm wurde hundertmal mehr Energie frei, als bei tausend der sonstigen Eruptionen zusammen. Daher hatte der NASA-Satellit Swift, der normalerweise nach Gammastrahlungsausbrüchen Ausschau hält, keine Schwierigkeiten, den Verlauf des Ereignisses über mehr als acht Stunden hinweg zu verfolgen. Vielmehr noch musste der flinke Orbiter zwischenzeitlich sein Ultraviolett- und optisches Teleskop zwischenzeitlich deaktivieren, damit es keinen Schaden nimmt.

Rote Zwerge sind der häufigste Sterntyp. Sie sind masseärmer als unsere Sonne und haben einen geringeren Durchmesser. Dadurch ist auch ihre Helligkeit vergleichsweise gering. Trotz der recht geringen Entfernung von 16,5 Lichtjahren ist EV Lacertae am irdischen Nachthimmel nicht mit bloßem Auge zu sehen. Während des Ausbruchs ist der Zwergstern allerdings als schwacher Lichtpunkt im Osten des Sternbilds Eidechse (lateinisch Lacerta) aufgetaucht.

Die Beobachtung gibt den Wissenschaftlern neue Hinweise auf die Vorgänge in der Frühphase der Entwicklung unserer Sonne, als sie selbst noch schneller rotierte. Glücklicherweise ist sie jetzt ruhiger, denn ein Strahlungsausbruch wie der von EV Lacertae würde die Erdatmosphäre erheblich in Mitleidenschaft ziehen und den Planeten förmlich sterilisieren.

Dre.

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