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Übergangsmetalle: Lanthan

Symbol: La
Kategorie: Übergangsmetalle
Ordnungszahl: 57
Relative Atommasse: 138,9055
Schmelzpunkt: 1193 K
Siedepunkt: 3727 K
Dichte: 6,16 g cm-3
Elektronegativität: 1,1
Ionisierungsenergie: 5,577 eV
Konfiguration: [Xe] 5d 6s²
Oxidationszahlen: 3
Atomradius: 187,7 pm
Ionenradius: 122 pm (+3)

Das weiche, silbrige Metall ist das leichteste Element aus der Gruppe der seltenen Erden. Es entsteht in der Außenhülle von roten Riesensternen sowie beim Verschmelzen von Neutronensternen. Auf der Erde ist Lanthan nicht so selten wie der Begriff seltene Erden suggeriert, es ist in der Kruste dreimal so häufig wie Blei. Ihren Namen verdanken die seltenen Erden den Umstand, dass sie wenig eigene Lagerstätten bilden und nur mit anderen seltenen Erden zusammen vorkommen; historisch waren sie deswegen schwer zu finden und zu gewinnen.

Wegen dieser chemischen Ähnlichkeit bezeichnet man Lanthan und die 14 folgenden Elemente als Lanthanoide; sie sind die Seltenerdmetalle im engeren Sinne. Aufgrund der Struktur ihrer Valenzschale ähneln sie alle den Elementen Scandium und Yttrium. Wie diese bilden fast alle Metalle dieser Reihe bevorzugt dreifach positiv geladene Ionen. Lanthan ist das reaktivste der Seltenerdmetalle. An der Luft reagiert es zu einem sehr alkalischen Oxid, das – analog zum Eisen – in spröden Placken abblättert.

Nach Neodym und Cer ist Lanthan das dritthäufigste Lanthanoid; man gewinnt es aus dem Mineral Bastnäsit, das alle Metalle der leichten seltenen Erden bis Europium enthält, sowie Monazit, in dem alle Seltenerdmetalle und Thorium vermengt sind. Im Vergleich zu anderen Metallen sind die Elemente dieser Gruppe nur mit recht hohem Aufwand in Reinform zu gewinnen.

Hybridautos verwenden meist Nickelmetallhydrid-Akkus, in deren Anoden bis zu 15 Kilogramm Lanthan stecken; außerdem enthalten viele Spezialgläser Lanthan, so zum Beispiel Glasfasern mit besonders hoher Durchlässigkeit im Infrarot oder auch Linsen für Kameras und Teleskope, für die man widerstandsfähiges Glas mit hohem Brechungsindex benötigt. Kleinere Mengen Lanthan verwendet man in der Produktion von Stahl, der Herstellung von Feuersteinen für Feuerzeuge, in der chemischen Katalyse und als Medikament bei Nierenversagen, um überschüssiges Phosphat zu binden. Im Körper ist Lanthan schwach giftig und verändert den Stoffwechsel; injiziert man es direkt ins Gehirn, wirkt es ähnlich wie Opiate, aber niemand weiß, warum.

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