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Erdalkalimetalle: Strontium

Symbol: Sr
Kategorie: Erdalkalimetalle
Ordnungszahl: 38
Relative Atommasse: 87,62
Schmelzpunkt: 1042 K
Siedepunkt: 1657 K
Dichte: 2,63 g cm-3
Elektronegativität: 1,0
Ionisierungsenergie: 5,695 eV
Konfiguration: [Kr] 5s²
Oxidationszahlen: 2
Atomradius: 215,1 pm
Ionenradius: 127 pm (+2)

Das silbrige, leicht gelbliche Erdalkalimetall Strontium ist chemisch sehr reaktiv und formt eine dunkle Oxidschicht, wenn es mit Luft reagiert. Das Element entsteht überwiegend in roten Riesensternen, zu einem kleinen Anteil auch bei der Explosion sehr massereicher Sterne. In der Erdkruste ist Strontium unter den 20 häufigsten Elementen und bildet die abbauwürdigen Minerale Strontianit und Celestin; chemisch ähnelt es den anderen Erdalkalielementen Kalzium und Barium; es reagiert spontan mit Wasser und bildet zweifach positiv geladene Ionen. Natürlich vorkommendes Strontium ist stabil, allerdings entsteht bei Atomexplosionen und in Kernreaktoren das Isotop Sr-90 mit einer Halbwertzeit von knapp 29 Jahren. Es ist einer der gefährlichsten Anteile im radioaktiven Fallout, weil es sich im Körper ähnlich wie Kalzium verhält und sich in Knochen einlagert. Es verursacht dort Knochenkrebs und Leukämie.

Natürliches Strontium gewinnt man aus dem Mineral Celestin, der bedeutendste Produzent ist China. Hauptsächlich benötigt man es, um Fernseher für Röntgenstrahlung undurchlässig zu machen, die in der Kathodenstrahlröhre entsteht. Allerdings werden Röhrenfernseher immer mehr durch andere Bildschirmtechnologien ersetzt, die keine Röntgenstrahlung aussenden. Abgesehen davon gibt es keine wirklich bedeutende Anwendung für das Element. Es kommt unter anderem in Zahnpasta zum Einsatz, in der Metallverarbeitung und in rotem Feuerwerk. Die Sowjetunion nutzte Radioisotopenbatterien mit radioaktivem Strontium als Energiequelle für Einrichtungen jenseits des Polarkreises.

Außerdem kann man mit Hilfe der Verhältnisse der verschiedenen Strontiumisotope die Herkunft menschlicher Überreste bestimmen und damit historische und prähistorische Migration nachvollziehen. Im Gegensatz zu seinem künstlichen Isotop geht von natürlichem Strontium keine Gesundheitsgefahr aus. Eine Gruppe von Meereseinzellern, die Acantharea, produziert feingliedrige Skelette aus Strontiumsulfat.

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