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ÄrzteTag: Warum sollten Ärzte mehr über Suchterkrankungen wissen?

Suchtmedizin spielt in der ärztlichen Ausbildung eine zu kleine Rolle – die »Junge Suchtmedizin« will das ändern. Wie genau, erläutern Dr. Deborah Scholz-Hehn und ihre Mitstreiter im »ÄrzteTag«-Podcast.
Eine Nahaufnahme eines Tisches mit verschiedenen Drogen und Utensilien. Zu sehen sind bunte Pillen, weiße Pulverlinien, Spritzen, Zigarettenstummel in einem Aschenbecher, ein Feuerzeug und ein Glas mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit. Die Szene vermittelt ein Bild von Substanzmissbrauch und Sucht.

Suchterkrankungen sind in Deutschland kein Randphänomen: Millionen Menschen sind abhängig von Alkohol, illegalen Substanzen oder auch Glücksspiel. Jeder Arzt und jede Ärztin hat im Alltag mit Suchterkrankten zu tun. Dennoch spielt das Thema in der medizinischen Ausbildung eine zu kleine Rolle – das zumindest finden die Initiatoren der Aktion »Junge Suchtmedizin«. Sie setzt sich dafür ein, Suchterkrankungen aus der Tabuzone zu holen. Im vergangenen Jahr hat die Initiative den zweiten Platz beim Springer Charity Award belegt.

Entstanden ist die Idee vor einigen Jahren, als sich Dr. Deborah Scholz-Hehn mit anderen jungen Kolleginnen und Kollegen auf einem Kongress ausgetauscht hat. »Dabei haben wir festgestellt, dass Suchtmedizin im Studium sehr wenig vorkommt – vor allem wenn man bedenkt, wie relevant das Thema ist«, blickt die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Oberärztin am Agaplesion Markus Krankenhaus in Frankfurt am Main zurück. »So sind wir dann auf die Idee gekommen, Online-Seminare zu planen und zu organisieren.« Das Angebot richtet sich an Medizinstudierende, aber auch an alle anderen Berufsgruppen, die mit dem Thema in Berührung kommen.

Die »Junge Suchtmedizin« ist kein Verein oder eine Organisation, sondern eher ein interdisziplinäres Netzwerk. Die Vorträge und Seminare werden nicht nur von medizinischen Fachleuten geleitet, sondern auch von ehemaligen Suchterkrankten, die den Teilnehmern eine völlig andere Perspektive vermitteln können. Jennifer Blaine und Dominik Schütze sind zwei von ihnen. Beide haben eine Vergangenheit mit Suchterfahrung und haben viel Stigmatisierung erfahren. Heute sind sie in Sachen Aufklärung unterwegs und sorgen manchmal für Erstaunen, wenn sie auf Ärztekongressen auftreten. Im Podcast sprechen die Initiatoren von »Junge Suchtmedizin« über Stigmatisierung, Wege aus der Tabuzone und was sich in Sachen Drogenprävention dringend ändern muss.

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