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ÄrzteTag: Was bringen die neuen Hybrid-DRG für die Praxis?

Der Beschluss zur Ausweitung der sektorenunabhängige Fallpauschalen könnte für die Ambulantisierung einen Schub bringen. Wie wichtig Hybrid-DRG bereits heute für die chirurgische Praxis sind und wo es noch hakt, berichtet BNC-Vorsitzender Jan Henniger im »ÄrzteTag«-Podcast.
Empfang in einer Klinik

Die Ambulantisierung bei Operationen wird in Deutschland 2026 weiter vorangetrieben. Statt bisher 22 wird es dann nach Beschluss des ergänzten erweiterten Bewertungsausschusses 69 Hybrid-DRG geben, hinter denen 904 statt bisher 583 OPS-Codes liegen. Unter anderem sollen dann auch Appendektomien, Cholezystektomien sowie minimalinvasive Eingriffe an den Koronararterien und peripheren Gefäßen über Hybrid-DRG abgerechnet werden können.

Im »ÄrzteTag«-Podcast erläutert der Vorsitzende des Berufsverbands der Niedergelassenen Chirurgen (BNC) Jan Henniger die Konsequenzen des Beschlusses und welche Bedeutung die bisher bereits gültigen Hybrid-DRG für seine Praxis in Frankfurt haben.

Henniger beschreibt, wie er mit einer Klinik vor Ort zusammenarbeitet und dort den OP nutzen kann, wie sich die Aufteilung der neuen Honorare zwischen Anästhesisten und Chirurgen zunächst »einruckeln« musste und in welchen Bereichen bereits viele Operationen nach Hybrid-DRG erbracht werden.

Neue Hybrid-DRG und zusätzliche OPS-Codes, die darüber abgerechnet werden können, seien für die niedergelassenen Chirurgen kein Selbstzweck, sie müssten schon eine Verbesserung des Status quo bringen, sagt Henniger. Er verweist auf manche Fuß-Operationen, die nach der Umstellung auf Hybrid-DRG praktisch nicht mehr erbringbar gewesen seien, weil nicht kostendeckend berechnet. Hintergrund: Wegen der in die Hybrid-DRG inkludierten Sachkosten können teure Implantate, die in einer Operation verwendet werden müssen, die Erträge für die operierenden Ärztinnen und Ärzte komplett aufzehren.

Henniger beschreibt, welche Auswirkungen die neuen Hybrid-DRG auf die Fallzahlen haben könnten, weil für manche Fachgruppen der Zugriff auf den Bereich der sektorengleichen Vergütung völlig neu sein werde, etwa für Kardiologen. Im Podcast wird auch deutlich, wie wichtig es zukünftig werde, die Kompetenzen zwischen ambulant und stationär tätigen Ärzten zu bündeln – und warum es schwierig sein kann, in einem akuten Fall wie einer Blinddarmentzündung ein hybrides Setting zu wählen. Auch um die Pläne, die Honorierung der Hybrid-DRG an die Vergütung der ambulanten Operationen anzugleichen, äußert sich der BNC-Chef engagiert im Podcast.

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