ÄrzteTag: Wie rettet Ihre App Leben, Dr. Müller?

Der Herz-Kreislauf-Stillstand ist einer der zeitkritischsten Notfälle überhaupt: Wer nicht reanimiert wird, stirbt. Wenn der Rettungswagen eintrifft, ist es häufig schon zu spät. Denn entscheidend sind Wiederbelebungsmaßnahmen noch vor Eintreffen des Krankenwagens.
Viele Patienten sterben, obwohl Menschen, die helfen könnten, eigentlich ganz in der Nähe sind. Genau dieses Problem hat der Verein »Region der Lebensretter e.V.« angepackt und eine App entwickelt, die Rettungsleitstellen und Ersthelfer intelligent miteinander verbindet. So können bei einem eingehenden Notruf direkt die registrierten Ersthelfer in der Nähe aktiviert werden, um sofort mit der Wiederbelebung zu beginnen.
Für dieses innovative Rettungskonzept ist der Verein »Region der Lebensretter« mit dem 3. Preis des Springer Charity Awards 2024 geehrt worden.
»Es zählt wirklich jede Sekunde, wenn kein Sauerstoff ins Gehirn kommt, treten nach drei bis fünf Minuten die ersten irreversiblen Schäden ein.«Dr. Micheal Müller, Chefarzt an der Klinik für Anästhesiologie, Intensiv- und Notfallmedizin am St. Josefs Krankenhaus in Freiburg
Als Ersthelfer registrieren können sich alle, die eine Mindestqualifikation erfüllen, also etwa in medizinischen Berufen arbeiten, Medizin studieren oder bei Feuerwehr, THW und Polizei regelmäßig ihre Erste-Hilfe-Ausbildung auffrischen.
Gestartet in Freiburg hat sich die »Region der Lebensretter« mittlerweile auf sieben Bundesländer ausgeweitet. In 80 kreisfreien Städten und Landkreisen ist das System an die dortigen Leitstellen angeschlossen. »Und wir wachsen sehr schnell«, freut sich Müller.
Erklärtes Ziel ist eine flächendeckende Versorgung in Deutschland, doch auf dem Weg dorthin gibt es noch viele Hürden, vor allem finanziell: Auch darüber spricht Dr. Müller im »ÄrzteTag«-Podcast.
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