detektor.fm: Auf dem Gipfel: Lässt sich der Klimawandel aufhalten?

Berge im Wandel
Die Auswirkungen des Klimawandels auf die Natur ist in vielen Gegenden mit bloßem Auge zu erkennen — besonders aber in den Bergen. Denn im Hochgebirge schmelzen immer mehr Gletscher, weshalb sich ganze Ökosysteme verändern. So ziehen beispielsweise bestimmte Pflanzenarten in höhere Gebirgslagen um.
Der Wandel in der Natur beeinflusst auch den Tourismus der betroffenen Regionen. Aufgrund zunehmender Wetterextreme verschieben sich Saisonzeiten und die Verhältnisse vor Ort werden regelmäßiger geprüft. Dennoch sei Expertinnen und Experten zufolge der Tourismus wichtig, um auf die Veränderungen in der Landschaft aufmerksam zu machen.
»Wenn das Klima sich erwärmt, dann gehen die Gletscher zurück. Es gibt ein klares Bild ab und deshalb haben die Gletscher eine Wichtigkeit, diese Botschaft des Klimawandels an die Öffentlichkeit zu bringen.«Matthias Huss, Schweizer Glaziologe
Weniger Permafrost, mehr Felsstürze
Bewegungen im Fels sind eine normale Erscheinung in den Bergen, da sie zum natürlichen Verwitterungsprozess gehören. Dennoch steigt die Zahl an großen, verhängnisvollen Felsstürzen. Erst im Mai 2025 sind im Schweizer Lötschental neun Millionen Kubikmeter Eis, Schlamm und Geröll abgestürzt und haben fast das gesamte Dorf Blatten verschüttet.
Einer der Hauptgründe für die zunehmenden Felsstürze ist der auftauende Permafrost. Damit ist gefrorener Boden, also Untergrund, gemeint, der eine Temperatur von weniger als null Grad aufweist. Dringt Wasser durch Felsritzen oder Poren in das Geröll ein, gefriert das Wasser und hält den Berg zusammen. Mit steigenden Temperaturen kann das Wasser jedoch tiefer eindringen und den Permafrost teilweise auftauen.
»Wasser in einer steilen Gefällsmasse drinnen übt immer große Drücke aus. Das steigert auch die Gefahr, dass es Felsstürze, Steinschlag oder auch größere Abbrüche gibt.«Matthias Huss, Schweizer Glaziologe
Wie verändern sich die Berge und Gletscher im Klimawandel? Darüber sprechen detektor.fm-Moderatorin Ina Lebedjew und ihre Kollegin Alina Metz in dieser recap-Folge von »Mission Energiewende«. Welche Folgen des Klimawandels jetzt schon erkennbar sind und wie die Berge in Zukunft aussehen werden, beantwortet der Schweizer Glaziologe Matthias Huss. Er ist Vizepräsident der ETH Zürich und Leiter des Schweizer Gletscher-Mess-Netzes Glamos.
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Zur »Mission Energiewende«-Folge über sich verändernde Ökosysteme in den Bergen geht es hier.
Zur »Mission Energiewende«-Folge über Forschungen auf der Zugspitze geht es hier.
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