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detektor.fm: Hexastickstoff: Wie N₆ die Raumfahrt verändern könnte

Einem Chemie-Team der Uni Gießen ist es erstmals gelungen, Hexastickstoff (N₆) herzustellen. Ein Meilenstein in der Chemie! Das Molekül ist der stärkste nicht-nukleare Sprengstoff — und hat großes Potenzial als Energiespeicher.
Eine Rakete startet in den blauen Himmel, umgeben von weißen Wolken. Die Rakete strahlt helles Licht aus ihrem Antrieb aus, während sie aufsteigt. Keine Menschen sind sichtbar. Das Bild vermittelt ein Gefühl von Fortschritt und Technologie.


Explosion ohne Feuerball

Wenn eine Rakete zündet, um ins All abzuheben, ist das ein imposanter Anblick: Aus den Triebwerken schlägt ein gleißender Feuerstrahl, der für den nötigen Schub sorgt. Für Betrachterinnen und Betrachter ein Spektakel, für die Umwelt dagegen eine ziemliche Katastrophe: Mit ihren fossilen Treibstoffen zählen Raketen zu den größten CO₂-Schleudern überhaupt. Doch dank eines Durchbruchs in der Chemie muss das nicht so bleiben.

Zum ersten Mal überhaupt ist es Forschenden der Universität Gießen nämlich gelungen, sechs Stickstoffatome miteinander zu verbinden und so ein neues Molekül herzustellen: Hexastickstoff. Das Molekül mit der chemischen Formel N₆ hat enormes Potenzial, unter anderem für die Raumfahrt, denn es ist die energiereichste Substanz der Welt. Würde man es als Raketenantrieb nutzen, gäbe es allerdings keine Explosion mit Rauch und Feuer und gewaltigen Mengen an klimaschädlichen Emissionen. Stattdessen entsteht bei Explosion eine Druckwelle — ansonsten zerfällt N₆ rückstandslos zu »normalem« Stickstoff, der in Form von N₂ 78 Prozent der Erdatmosphäre und damit unserer Luft ausmacht.

Klimahoffnung Hexastickstoff

Das Chemie-Team der Justus-Liebig-Universität Gießen hat mit Hexastickstoff ein Molekül hergestellt, das nicht nur in der Raumfahrt Begehrlichkeiten weckt. Für den stärksten nicht-nuklearen Sprengstoff der Welt interessieren sich natürlich auch Militärs — außerdem ist eine künftige Anwendung als umweltfreundlicher Energiespeicher denkbar.

»Das ist der große Charme daran: Es entsteht außer Stickstoff — sprich: hauptsächlich Luft — gar nichts. Kein Kohlendioxid, keine Nebenprodukte.«Peter Schreiner, Leiter des Instituts für Organische Chemie an Universität Gießen

Wie realistisch ist es, dass Raketen bald mit Hexastickstoff angetrieben werden? Und wie ist es überhaupt gelungen, N₆ herzustellen? detektor.fm-Redakteur Johannes Schmidt hat im „Forschungsquartett“ bei Prof. Peter Schreiner nachgefragt. Er hat das Forschungsteam der Uni Gießen geleitet, dem der Durchbruch bei der Herstellung von Hexastickstoff gelungen ist.

Die Pressemitteilung der Justus-Liebig-Universität Gießen zur erstmaligen Herstellung von Hexastickstoff lest ihr hier.

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