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Die großen Fragen der Wissenschaft: Wird KI den Menschen überflügeln, Katharina Zweig?

Sozioinformatikerin und KI-Expertin Katharina Zweig im Live-Gespräch auf dem Beats & Bones Podcast-Festival 2025: Es geht unter anderem um die Komplexität von Künstlicher Intelligenz und die ethischen Herausforderungen im Umgang mit KI-Systemen wie generativen Sprachmodellen.
Eine menschliche Hand und eine Roboterhand berühren sich mit den Fingerspitzen vor einem Hintergrund aus leuchtenden, blauen Lichtkreisen. Die Szene symbolisiert die Verbindung zwischen Mensch und Technologie.

An der Schnittstelle von Mensch und Maschine bewegt sich der von Katharina Zweig mitentwickelte Studiengang Sozioinformatik. Im Gegensatz zur klassischen Informatik, die sich rein auf die Erfüllung von Systemanforderungen konzentriert, geht es in der Sozioinformatik um das Zusammenspiel von Software und Nutzerinnen und Nutzern. Katharina Zweig untersucht, wie Algorithmen zum Beispiel in Justiz, Personalwesen und Social Media eingesetzt werden, welche Fehler oder Verzerrungen dabei entstehen können und wie diese Systeme transparenter und gerechter gestaltet werden können.

»Man denkt, Algorithmen sind objektiv. Aber in dem Moment, wo ein Mensch entscheidet, welche Methode man auf welche Daten schmeißt, wird es ein bisschen schwierig, diese Zahlen als objektiv zu interpretieren.«Katharina Zweig, Professorin für Informatik an der RPTU Kaiserslautern-Landau

Wenn von künstlicher Intelligenz die Rede ist, denken viele zunächst an Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT. KI-Systeme begleiten unsere Gesellschaft aber schon deutlich länger: Beispiele reichen von Übersetzungssoftware über Suchmaschinen bis hin zu Notbremsassistenten. Katharina Zweig sieht in der künstlichen Intelligenz ein weites Forschungsfeld, das seit den 1950er-Jahren existiert. Maschinelles Lernen sei dabei heute der wichtigste Teil, bei dem der Computer Regeln statistisch aus Daten ableitet, anstatt sie von Menschen vorgegeben zu bekommen.

Was Sprachmodelle schon können

Statt künstliche Intelligenz zu verteufeln, solle man sie als Werkzeug sehen, um den eigenen Textstil zu verbessern, kritische Fragen zu stellen und Denkprozesse zu initiieren, betont Zweig. Dennoch sieht sie große Gefahren, insbesondere im Bereich der mentalen Gesundheit: Es gibt Beispiele von Menschen, die sich an Chatbots gewendet haben und im Laufe eines länger andauernden Textaustauschs in Wahnvorstellungen abgeglitten sind, oder die sich mit psychischen Problemen einem KI-Sprachmodell anvertraut und zum Teil gefährliche Ratschläge bekommen haben. Einsamkeit spiele dabei eine große Rolle, wenn Menschen die Reaktionen von Chatbots mit echter Anteilnahme und Empathie verwechseln.

»Die LLMs müssen uns gar nicht manipulieren. Wir Menschen sind so schnell übertaktbar, wenn es darum geht, endlich sozialen Anschluss zu haben.«Katharina Zweig

Wird KI den Menschen überflügeln? Darum geht es in der ersten Live-Folge von »Die großen Fragen der Wissenschaft«. Katharina Menne und Carsten Könneker von Spektrum der Wissenschaft sprechen mit Sozioinformatikerin Prof. Dr. Katharina Zweig über die Entwicklung von Large Language Models, die Gefahren von KI, aber auch darüber, wie wir die Technik effizient nutzen können.

LINKS:

Hier geht’s zum Spektrum-Artikel »Die Mathematik der Fairness«

Hier gehts zum Spektrum-Artikel: »Digitalmanifest«

Podcast-Tipp »Die großen Fragen der Wissenschaft«

Was ist Zeit? Woher kommt das Leben? Wie ist das Universum entstanden? Im Podcast »Die großen Fragen der Wissenschaft« laden die Spektrum-Redakteure Katharina Menne und Carsten Könneker ein zu faszinierenden Reisen an die Grenzen unseres Wissens – von Quantenphysik bis Neurowissenschaft, von Meeresforschung bis Kosmologie. Sie fragen, was Forscherinnen und Forscher über die Welt, die Naturgesetze und das Leben wissen, wie sie arbeiten und was sie motiviert.

Alle Podcasts im Überblick

Noch mehr hören? Die besten deutschsprachigen Wissens-Podcasts gibt es auf Spektrum.de. Auf dieser Seite finden Sie eine Übersicht.

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